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Entsetzen über Messerangriff bei Chanukka-Feier in New York

Schon wieder schreckt ein mutmaßlich antisemitisch motivierter Messerangriff die USA auf, schon wieder müssen Juden um ihr Leben fürchten. Politiker weltweit sind entsetzt - und fordern mehr Engagement gegen Antisemitismus.

Messerangriff während jüdischer Feier in New York
Nach dem Messerangriff am 28.12.2019 auf eine jüdische Chanukka-Feier mit mindestens fünf Verletzten nahe der Metropole New York stehen Menschen mit Schildern in der Nähe des Tatorts. Foto: Craig Ruttle/AP/dpa
Nach dem Messerangriff am 28.12.2019 auf eine jüdische Chanukka-Feier mit mindestens fünf Verletzten nahe der Metropole New York stehen Menschen mit Schildern in der Nähe des Tatorts. Foto: Craig Ruttle/AP/dpa

New York (dpa) - Nach dem Messerangriff auf eine jüdische Chanukka-Feier mit mindestens fünf Verletzten nahe der Metropole New York haben Politiker weltweit ein entschiedeneres Vorgehen gegen Antisemitismus gefordert.

»Wir müssen alle zusammenkommen, um die teuflische Geißel des Antisemitismus zu bekämpfen, zu konfrontieren und auszuradieren«, schrieb US-Präsident Donald Trump am Sonntag auf Twitter.

US-Außenminister Mike Pompeo bezeichnete die Attacke als »widerlich«. New Yorks Gouverneur Andrew Cuomo plädierte dafür, den Vorfall als »innerstaatlichen Terrorismus« zu werten. Bill de Blasio, Bürgermeister der Metropole New York, kündigte bei einer Pressekonferenz am Sonntag zusätzliche Sicherheitsvorkehrungen an - unter anderem mehr Sicherheitskameras und zusätzliche Polizeipräsenz.

Die Attacke zeige, »dass die antisemitische Bedrohung mit ihrer tödlichen Dimension nicht mehr nur in Europa, sondern auch in Nordamerika von niemandem mehr bestritten werden kann«, sagte der Antisemitismusbeauftragte der Bundesregierung, Felix Klein, der Deutschen Presse-Agentur. »Auf diese internationale Herausforderung sollte die Staatengemeinschaft nun mit ihren international vereinbarten Instrumenten reagieren.«

Zu dem Angriff war es in der Nacht zum Sonntag im Haus eines Rabbis in der von orthodoxen Juden geprägten Ortschaft Monsey gekommen, etwa eine Autostunde nördlich von New York. Der Angreifer verletzte in kürzester Zeit mindestens fünf Menschen, flüchtete dann mit einem Auto und wurde kurz darauf von der Polizei gefasst. Nähere Informationen zu seiner Identität oder einem Motiv gaben die Ermittler zunächst nicht bekannt. Der Mann werde wegen versuchten Mordes in fünf Fällen und Einbruchs angeklagt, teilte die Polizei mit.

Unter den Politikern im In- und Ausland, die den Angriff verurteilten und mehr Einsatz gegen Antisemitismus forderten, war auch Israels Regierungschef Benjamin Netanjahu. Der israelische Präsident Reuven Rivlin sprach auf Twitter von einer »schrecklichen Attacke«. Das Wiesenthal-Zentrum forderte US-Präsident Trump zur Einrichtung einer FBI-Sondereinheit auf, um »den endlosen Attacken auf Juden und ihre religiösen Einrichtungen« Einhalt zu gebieten.

In der Millionenstadt New York waren erst kürzlich die Sicherheitsvorkehrungen verschärft worden, nachdem es dort rund ein halbes Dutzend antisemitisch motivierter Angriffe während der Chanukka-Feierlichkeiten gegeben hatte. Mit dem mehrtägigen Lichterfest gedenken Juden jedes Jahr der Neuweihe des Tempels in Jerusalem im Jahre 165 vor der christlichen Zeitrechnung.

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