Logo
Aktuell Inland

Corona-Lockdown soll bis 28. März verlängert werden

Bei den Corona-Beratungen der Länder-Regierungschefs mit der Kanzlerin gibt es erste Einigungen. Uneinigkeit herrscht hingegen beim Thema Inzidenzen - 35, 50 oder 100?

Angela Merkel
Kanzlerin Angela Merkel. Foto: Markus Schreiber/AP POOL/dpa
Kanzlerin Angela Merkel. Foto: Markus Schreiber/AP POOL/dpa

BERLIN. Der Lockdown zur Bekämpfung der Corona-Pandemie in Deutschland soll grundsätzlich bis zum 28. März verlängert werden.

Das erfuhr die Deutsche Presse-Agentur (dpa) aus mehreren Quellen aus den Beratungen von Bund und Ländern. Außerdem sollte es dem Beschlussentwurf von heute Morgen zufolge zahlreiche stufenweise Öffnungsmöglichkeiten je nach regionalen Corona-Zahlen geben - die Verhandlungen darüber standen aber zunächst noch aus.

Kostenlose Corona-Schnelltests für alle Bürger sollen voraussichtlich von nächster Woche an möglich werden. Der Bund will nach dpa-Informationen ab dann die Kosten dafür übernehmen. Die Länder sollen die Tests dann schnellstmöglich anbieten, auch mit einer Bescheinigung zum Ergebnis. Konkret soll mindestens ein Schnelltest pro Woche möglich sein, den geschultes Personal etwa in Testzentren oder Praxen abnimmt.

Daneben ist vorgesehen, dass auch Corona-Selbsttests auf breiter Front genutzt werden können, die bald frei in Apotheken, anderen Geschäften und im Internet zu kaufen sind. Nach den Plänen von Bund und Ländern soll eine gemeinsame Taskforce zur schnellen und günstigen Beschaffung von Tests eingerichtet werden.

Ab nächsten Montag (8. März) wollen Bund und Länder die strikten Kontaktregeln lockern. Dann sollen wieder Treffen des eigenen Haushalts mit einem weiteren Haushalt erlaubt sein - beschränkt auf fünf Teilnehmer, Kinder bis 14 Jahre nicht mitgezählt. Und: Paare, die nicht zusammenwohnen, sollen künftig als ein Hausstand gelten, wie die Deutsche Presse-Agentur weiter erfuhr. Derzeit sind private Zusammenkünfte nur im Kreis des eigenen Hausstands mit einer weiteren Person von außerhalb gestattet.

Zudem wollen Bund und Länder die stockende Impfkampagne beschleunigen. Ab Ende März oder spätestens Anfang April sollen Haus- und Fachärzte in vielen Praxen umfassender als bisher ebenfalls gegen Corona impfen können. Bisher wird vor allem in extra aufgebauten Testzentren geimpft, weil die Impfstoffe besonders gelagert werden müssen. Das wird demnächst aber nicht mehr immer nötig sein.

Der Corona-Impfstoff von Astrazeneca soll voraussichtlich demnächst für alle Altersgruppen freigegeben werden. Bislang ist das Mittel nur für 18- bis 64-Jährige zugelassen, da für Ältere Studiendaten fehlten. Die Ständige Impfkommission (Stiko) wolle das aufgrund neuer Daten jedoch bald ändern, hieß es.

Nach mehr als sechsstündiger Beratung wurde am Abend die Videokonferenz erstmals unterbrochen. Hintergrund ist nach dpa-Informationen eine »festgefahrene« Diskussion über die für weitere Lockerungen zugrunde gelegte Zahl der Neuinfektionen pro 100.000 Einwohner.

Merkel soll dem Vernehmen nach vor der Pause ihre Bereitschaft signalisiert haben, Lockerungen für den Handel schon ab einer Inzidenz von 50 zuzulassen, bisher hatte sie hier einen Wert von 35 verlangt. Auf Länderseite sei daraufhin aber keine Einigkeit zu erzielen gewesen, hieß es weiter.

In einer kleineren Runde soll dem Vernehmen nach nun ein für alle Seiten gangbarer Kompromiss gesucht werden. (dpa)