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Corona-Hotspots verschärfen Hygiene-Regeln

Im Kreis Hildburghausen wütet die Corona-Pandemie besonders stark. Nun werden die Auflagen noch einmal strenger - auch, um unangemeldete Proteste zu verhindern. Auch in Passau wurden derweil Maßnahmen angezogen.

Maskenpflicht
Passau ist Ende November besonders stark von der Corona-Pandemie betroffen. Foto: Lino Mirgeler/dpa
Passau ist Ende November besonders stark von der Corona-Pandemie betroffen. Foto: Lino Mirgeler/dpa

HILDBURGHAUSEN/PASSAU. Der besonders stark von der Pandemie betroffene thüringer Kreis Hildburghausen verhängt noch härtere Corona-Regeln. Nach einem unangemeldeten Corona-Protest gilt ab Sonntag ein Versammlungsverbot.

Mit einer neuen Verordnung untersagte das Landratsamt am Samstag Versammlungen sowohl in geschlossenen Räumen als auch unter freiem Himmel sowie sämtliche Veranstaltungen im Kreisgebiet. Zudem gilt in der Innenstadt von Hildburghausen jetzt eine allgemeine Maskenpflicht.

Nach den neuen Corona-Regeln können nun nur noch im Einzelfall und auf Antrag Versammlungen genehmigt werden, wenn sie infektionsschutzrechtlich vertretbar sind und vier Tage vorher angemeldet wurden. Unangemeldete Versammlungen sind demnach verboten. Untersagt wurden auch Sitzungen der Kommunen, Parteitage, Gottesdienste und Märkte - mit Ausnahme von Wochenmärkten und Beerdigungen.

Bei einem Corona-Protest waren am vergangenen Mittwoch mehrere Hundert Menschen mit Kindern und teils ohne Mund-Nasen-Schutz und Mindestabstand singend durch die Kreisstadt Hildburghausen gezogen. Der Aufzug sorgte bei Landes- und Kommunalpolitikern sowie im Netz für Fassungslosigkeit und Entsetzen. Die Polizei löste die Ansammlung schließlich auch mit Hilfe von Pfefferspray auf.

Für die rund 63.000 Einwohner der Region gilt bereits seit Mittwoch ein harter Lockdown mit strengen Ausgangsbeschränkungen; Kitas und Schulen wurden geschlossen. Die Zahl der Neuinfektionen je 100.000 Einwohner innerhalb einer Woche lag im Kreis am Samstag nach Angaben des Robert Koch-Instituts (RKI) bei 595 (Vortag: knapp 630). Der Wert ist damit erstmals seit längerem nicht weiter gestiegen, sondern hat sich etwas abgeschwächt. Dennoch leuchtet der Südthüringer Kreis an der bayerischen Landesgrenze auf der Corona-Karte des RKI weiterhin als einzige Region in Deutschland pink.

Unterdessen gelten seit Samstag auch in Passau angesichts der stark gestiegenen Zahl von Corona-Infektionen strenge Ausgangsbeschränkungen. Die Maßnahmen sollen zunächst eine Woche dauern, wie Oberbürgermeister Jürgen Dupper (SPD) am Freitag angekündigt hatte.

Passauer dürfen ihre Wohnung nur noch aus triftigem Grund verlassen, beispielsweise um zur Arbeit, zum Arzt oder zum Einkaufen zu gehen. Außerdem gilt ein Alkoholverbot auf öffentlichen Plätzen. Die Stadt verordnet Wechselunterricht für die Jahrgangsstufen sieben bis elf - mit Ausnahme von Abschlussklassen an Mittel- und Realschulen.

Passau hatte am Freitag einen Wert von knapp 440 Neuinfektionen pro 100.000 Einwohner in sieben Tagen erreicht. Frühestens bei dem Rückgang der Infektionszahlen auf einen Wert von 300 könnten die Beschränkungen wieder gelockert werden, sagte Dupper am Freitag. Ab einem Wert von 50 gilt eine Region als Risikogebiet. (dpa)