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Brennelemente nahe deutscher Grenze zwischengelagert

102 Brennelemente aus der Schweiz wurden in Castorbehältern im Zwischenlager Würenlingen umgelagert. Mehr als 300 weitere Brennelemente sollen hier noch bis 2024 eintreffen.

Brennelemente
Während der Rückbauarbeiten im Kernkraftwerk Mühleberg werden Brennelemente in einen Castor im Reaktorgehäuse verladen. Foto: Peter Klaunzer
Während der Rückbauarbeiten im Kernkraftwerk Mühleberg werden Brennelemente in einen Castor im Reaktorgehäuse verladen.
Foto: Peter Klaunzer

Zweieinhalb Jahre nach der Abschaltung des Schweizer Atomkraftwerks Mühleberg ist ein Viertel der dort einst eingesetzten Brennelemente im Zwischenlager nahe der deutschen Grenze angekommen.

Der Rückbau der Anlage komme planmäßig voran, teilte der Betreiber, der Energiekonzern BKW, mit. 102 Brennelemente wurden in Castorbehältern im Zwischenlager Würenlingen etwa 15 Kilometer südlich des deutschen Grenzorts Waldshut-Tiengen umgelagert. Die verbliebenen 316 Brennelemente sollen dort bis 2024 eintreffen. Über eine Endlagerung hat die Schweiz noch nicht entschieden. Drei Standorte sind in der Auswahl.

Das Atomkraftwerk Mühleberg westlich von Bern war Ende 2019 nach 47 Jahren Betrieb stillgelegt worden. Nach dem Abtransport der Brennstäbe sollen alle Anlageteile und Gebäude, die mit Radioaktivität in Kontakt waren, gereinigt werden. Danach soll der konventionelle Rückbau beginnen und bis 2034 abgeschlossen sein.

Es ist die erste der einst fünf Schweizer Atomanlagen, die endgültig abgeschaltet worden ist. Die Schweiz hatte nach dem Unglück im japanischen Atomkraftwerk Fukushima 2011 beschlossen, keine neuen Atomkraftwerke mehr zu bauen. Alte Anlagen dürfen unter hohen Sicherheitsauflagen aber am Netz bleiben. Vier Reaktorblöcke sind noch in Betrieb: Beznau I und II aus den Jahren 1969 und 1971 und Leibstadt (1984) nahe der deutschen Grenze südwestlich von Waldshut-Tiengen sowie Gösgen (1979) weiter südwestlich.

© dpa-infocom, dpa:220713-99-05659/2