Rio de Janeiro (dpa) - Der ehemalige bolivianische Präsident Evo Morales wird sich bei den Wahlen in Bolivien am 3. Mai für das Department Cochabamba um einen Sitz im Senat bewerben.
Wie verschiedene lateinamerikanische Medien unter Berufung auf das Oberste Wahlgericht Boliviens berichteten, ist es Morales, der im Exil in Argentinien lebt, gelungen, seine Kandidatur abzugeben. Die Frist für die Einschreibung endete gestern.
Acht Bewerber werden ebenfalls am 3. Mai für das Amt des Präsidenten kandidieren. Unter ihnen sind auch die religiös-konservative Übergangspräsidentin Jeanine Áñez, die zunächst angekündigt hatte, nicht anzutreten, und der ehemalige Präsident Carlos Mesa. Für das »Movimento al Socialismo« (MAS,Bewegung zum Sozialismus) von Evo Morales wird dessen ehemaliger Wirtschaftsminister Luis Acre ins Rennen gehen.
Morales war im November unter dem Druck des Militärs als Staatschef zurückgetreten, nachdem ihm von Opposition und internationalen Wahlbeobachtern Betrug bei der Präsidentenwahl vom 20. Oktober vorgeworfen worden war. Er setzte sich zunächst ins Exil nach Mexiko ab und ließ sich dann in Argentinien nieder. In einem Interview mit der chilenischen Zeitung »La Tercera«, das am Wochenende erschienen war, hatte er angekündigt, nach Bolivien zurückkehren zu wollen.