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Beamtenbund lehnt Englisch als zweite Verwaltungssprache ab

Um ausländischen Fachkräften das Ankommen leichter zu machen, plädieren die Liberalen für Mehrsprachigkeit in der Verwaltung. Der Beamtenbund lehnt das ab - und argumentiert mit »Mehraufwand«.

Englisch als zweite Verwaltungssprache
Nicht ohne meinen Duden? Um internationalen Fachkräften den Einstieg zu erleichtern, plädiert die FDP dafür, Englisch als zweite Verwaltungssprache einzuführen. Foto: Wolfgang Kumm
Nicht ohne meinen Duden? Um internationalen Fachkräften den Einstieg zu erleichtern, plädiert die FDP dafür, Englisch als zweite Verwaltungssprache einzuführen.
Foto: Wolfgang Kumm

Der Deutsche Beamtenbund dbb hält nichts vom Vorstoß der FDP, künftig Englisch als zweite Verwaltungssprache in Behörden zu etablieren.

»Wenn es um Verordnungen und Gesetze geht, gilt hierzulande schon aus Gründen der Rechtssicherheit die Amtssprache, und die ist Deutsch«, sagte dbb-Sprecherin Britta Ibald dem Redaktionsnetzwerk Deutschland (RND). Künftig auch auf Englisch zu kommunizieren, führe zu Mehraufwand.

»Die Anforderungen an die erforderlichen Fremdsprachenkenntnisse sind beispielsweise je nach Fachrichtung und Region sehr unterschiedlich, so dass die pauschale Einführung von Englisch als zweiter «Amtssprache» hinsichtlich des erforderlichen Mehraufwands wenig zielführend erscheint«, sagte Ibald.

FDP will für Fachkräfte internationaler werden

Sie betonte aber, bei der Personalgewinnung im öffentlichen Dienst setze man bereits auf interkulturelle Kompetenz und, wo geboten, auf Mehrsprachigkeit.

Das FDP-Präsidium hatte in einem Beschluss zur Bekämpfung des Fachkräftemangels unter anderem für Englisch als zweite Verwaltungssprache ausgesprochen, um den Ankommenden den Start zu erleichtern. Die Liberalen fordern ferner eine schnelle Visavergabe und deren Digitalisierung sowie eine rasche Anerkennung von Berufsabschlüssen.

© dpa-infocom, dpa:220705-99-912187/2