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Angelina Jolie wirbt für Spenden für Bürgerkriegsland Jemen

Im Jemen hungern immer mehr Menschen, und den Vereinten Nationen geht das Geld aus. Die Lage ist verheerend. Das hat auch mit der Krise in der Ukraine zu tun. Schauspielerin Angelina Jolie engagiert sich.

Angelina Jolie bei Flüchtlingen im Jemen
Hollywood-Schauspielerin und UN-Sonderbotschafterin Angelina Jolie (l) unterhält sich mit vertriebenen jemenitischen Frauen in Al Kandam. Foto: Marwan Tahtah
Hollywood-Schauspielerin und UN-Sonderbotschafterin Angelina Jolie (l) unterhält sich mit vertriebenen jemenitischen Frauen in Al Kandam.
Foto: Marwan Tahtah

US-Schauspielerin Angelina Jolie hat Regierungen in aller Welt zu großzügigen Spenden für das Bürgerkriegsland Jemen aufgerufen. Bei einer Online-Geberkonferenz sprach die 46-Jährige sichtlich bewegt von ihrer Reise in das Land auf der Arabischen Halbinsel Anfang März.

Bei der Konferenz kamen in Genf 1,3 Milliarden Dollar (1,2 Mrd Euro) zusammen, wie das UN-Nothilfebüro (OCHA) bekanntgab. Die Vereinten Nationen schätzen den Bedarf zur Linderung der schlimmsten Not in diesem Jahr 3,9 Milliarden Euro. 2021 kamen für den Jemen gut 2,2 Milliarden Euro zusammen. Nach sieben Jahren Bürgerkrieg sind im Jemen Millionen Menschen auf Hilfe angewiesen. 2,2 Millionen Kinder sind nach UN-Angaben akut unterernährt.

Jolie berichtete, dass sie Schulen besucht habe, in denen weder Kinder noch Lehrer etwas zu essen hätten - und Lager für Vertriebene, wo es weder Toiletten noch Duschen gegeben habe. »Für den Jemen gibt es nichts Wichtigeres, als dass der Konflikt beendet wird«, sagte Jolie. »Damit die Menschen die Chance haben, in Sicherheit und Würde zu leben, unabhängig von Hilfe, auf die sich kein Land oder Volk jemals verlassen möchte.« Jolie ist Botschafterin des UN-Flüchtlingshilfswerks (UNHCR). UN-Organisationen engagieren Prominente, die ehrenamtlich arbeiten, um mehr Aufmerksamkeit auf ihre Arbeit zu lenken.

Deutschland versprach 110 Millionen Euro. »Es bricht einem das Herz, wenn man die Bilder sieht - vor allem von Kindern und Babys -, die am Rande des Verhungerns stehen«, sagte Tobias Lindner, Staatsminister im Auswärtigen Amt. Die Hilfe sei eine moralische Verpflichtung. Er stellte weitere Zahlungen im Laufe des Jahres in Aussicht. Vor einem Jahr hatte der damalige Außenminister Heiko Maas bei der Jemen-Geberkonferenz noch 200 Millionen Euro an Hilfen zugesagt.

© dpa-infocom, dpa:220316-99-536772/8