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Amnesty: Menschenrechtsverstöße der Taliban verfolgen

Seit August 2021 regieren die Taliban Afghanistan. Die Lage ist prekär - Amnesty International dokumentiert Massenmorde an der schiitischen Minderheit der Hazara und Frauenrechte sind quasi nicht existent.

Kabul
Eine Frau läuft in Kabul an einem bewaffneten Taliban-Kämpfer vorbei. Laut Amnesty International verschlechtert sich die Menschenrechtslage in Afghanistan rapide. Foto: Ebrahim Noroozi
Eine Frau läuft in Kabul an einem bewaffneten Taliban-Kämpfer vorbei. Laut Amnesty International verschlechtert sich die Menschenrechtslage in Afghanistan rapide.
Foto: Ebrahim Noroozi

Die Menschenrechtsorganisation Amnesty International hat die Mitgliedsstaaten der Vereinten Nationen (UN) angesichts einer sich verschlechternden Menschenrechtslage in Afghanistan zum Handeln aufgerufen.

Der Straflosigkeit der Taliban müsse ein Ende gesetzt werden, forderte die Organisation mit Sitz in London am Montag. »Es ist an der Zeit, dass die internationale Gemeinschaft ihren wiederholten öffentlichen Stellungnahmen konkrete Taten folgen lässt«, sagte Amnesty-Generalsekretärin Agnès Callamard.

»Die Menschenrechtslage in Afghanistan verschlechtert sich rapide«, sagte Callamard weiter. Jeden Tag verübten die Taliban »unerbittliche Übergriffe«. Die Islamisten seien jedoch weder in der Lage, noch bereit dazu, Menschenrechtsverstöße in den eigenen Reihen zu verfolgen. Daher müsse eine unabhängige Kontrollinstanz in Afghanistan errichtet werden.

Seit der Rückkehr der militanten Islamisten an die Macht im August 2021 habe Amnesty Festnahmen von Frauenrechtlern, Journalisten und Zivilisten in der Provinz Pandschir und Massenmorde an der schiitischen Minderheit der Hazara in drei Provinzen dokumentiert. Festgenommenen werde rechtlicher Beistand und der Kontakt zu ihren Familien verwehrt, hieß es.

© dpa-infocom, dpa:230306-99-843136/3