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Ärztevertreter: Verschärfung der Lage in Kindermedizin

Zurzeit erkranken viele Menschen, Kinder wie auch Erwachsene. Dadurch könnte sich die angespannte Lage über die Feiertage zuspitzen. Experten fürchten, dass die Krise bis ins nächste Jahr anhält.

Angespannte Lage Kindermedizin
Experten befürchten, dass die Zahl der Infektionsfälle nicht nur bei Kindern, sondern auch bei Erwachsenen in den kommenden Wochen noch weiter steigt. Foto: Christoph Soeder
Experten befürchten, dass die Zahl der Infektionsfälle nicht nur bei Kindern, sondern auch bei Erwachsenen in den kommenden Wochen noch weiter steigt.
Foto: Christoph Soeder

Ärztevertreter befürchten eine Verschärfung der Engpässe in der Kindermedizin über Weihnachten und Silvester. »Im Moment beobachten wir, dass Infektionen mit dem RS-Virus zurückgehen, dafür kommen jetzt immer mehr Kinder mit Grippe und anderen Atemwegserkrankungen«, sagte der Präsident der Deutschen Gesellschaft für Kinder- und Jugendmedizin, Jörg Dötsch, den Zeitungen der Funke Mediengruppe. »Durch die Personallage an den Feiertagen wird die Lage in Kliniken und Praxen gleichzeitig noch einmal angespannter sein als jetzt.«

Auch der Vorsitzende des Weltärztebundes, Frank Ulrich Montgomery, warnt vor weiter steigendem Druck über den Jahreswechsel. »Ich gehe davon aus, dass diese akute Krise in der Kindermedizin noch bis Februar andauert«, sagte er. Die Zahl der Infektionsfälle werde nicht nur bei Kindern, sondern auch bei Erwachsenen voraussichtlich in den kommenden Wochen noch weiter steigen.

»Gleichzeitig geraten die Kinderkliniken über die Feiertage durch ausgedünnte Dienstpläne zusätzlich unter Druck - zumal dann, wenn viele niedergelassene Kinderärzte ihre Praxen in dieser Zeit schließen oder die Sprechstunden reduzieren.«

Die akute Krisensituation werde dadurch noch verschärft, dass das Coronavirus weiterhin für »massenhafte Infektionen und Ausfälle« sorge, sagte Montgomery. Wer sich und seine Kinder schützen wolle, sollte dort, wo das Ansteckungsrisiko hoch sei, möglichst freiwillig eine Maske tragen.

© dpa-infocom, dpa:221220-99-964357/3