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Riesenschildkröten können lernen und haben langes Gedächtnis

Unterschätzte Riesen: Im Wiener Tiergarten Schönbrunn wurde eine Langzeitstudie durchgeführt. Mit bemerkenswerten Resultaten.

Riesenschildkröte Schurli
Die 120 Jahre alte Riesenschildkröte Schurli frisst ein Stück Möhre im Wiener Tiergarten Schönbrunn. Foto: Daniel Zupanc/-/dpa
Die 120 Jahre alte Riesenschildkröte Schurli frisst ein Stück Möhre im Wiener Tiergarten Schönbrunn. Foto: Daniel Zupanc/-/dpa

Wien (dpa) - Riesenschildkröten sind einer Studie zufolge lernfähig und haben ein langes Gedächtnis.

So konnte sich Schurli, eine 120 Jahre alte Riesenschildkröte im Wiener Tiergarten Schönbrunn, noch nach neun Jahren ohne Probleme an die Lösung einer Aufgabe erinnern, wie der Tiergarten am Dienstag berichtete. Schurli und zwei andere Artgenossen bekamen in einer Studie der Hebrew University (Jerusalem/Israel) eine Karotte als Belohnung, wenn sie in einen blauen Ball bissen. Das habe das Trio schnell kapiert, hieß es.

Im zweiten Teil der Studie bekam jede Schildkröte einen Ball in einer anderen Farbe zugeteilt. Auch dies verstanden die Reptilien schnell. Nach drei Monaten und schließlich nach neun Jahren wurden die Tiere erneut mit Erfolg getestet. »Es war verblüffend. Alle Schildkröten konnten sich auf Anhieb an die Aufgabe erinnern. Damit wurde bewiesen, dass Schildkröten lernen können und ein gut funktionierendes Langzeitgedächtnis haben«, sagte Anton Weissenbacher, Kurator im Tiergarten Schönbrunn.

Die Ergebnisse der Studie wurden unter dem Titel »Die unterschätzten Riesen« im Journal »Animal Cognition« veröffentlicht.