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Nosferatu-Spinne inzwischen bundesweit verbreitet

2005 wurde sie erstmals hierzulande registriert - inzwischen ist die Nosferatu-Spinne bundesweit verbreitet. Die aus dem Mittelmeerraum stammende Art ist in gleich mehrfacher Hinsicht ungewöhnlich.

Nosferatu-Spinne
Die Nosferatu-Spinne ist inzwischen in fast ganz Deutschland verbreitet. (Archivbild) Foto: Robert Pfeifle/DPA
Die Nosferatu-Spinne ist inzwischen in fast ganz Deutschland verbreitet. (Archivbild)
Foto: Robert Pfeifle/DPA

Die Spinne mag es gerne warm - und wird vermutlich deshalb hierzulande meist in Gebäuden gefunden: Die Nosferatu-Spinne (Zoropsis spinimana) ist nach Angaben des Naturschutzbunds Deutschland (Nabu) inzwischen fast in ganz Deutschland heimisch. Mit knapp zwei Zentimetern Körperlänge und Beinspannweiten von bis zu sechs Zentimetern zählt sie zu den größten Spinnen hier. 

Und sie gehöre zu den wenigen Spinnen in Deutschland, die durch die menschliche Haut beißen könnten, schreibt der Nabu. Ihr Gift sei aber für Menschen nicht gefährlich, der Biss nur etwa so schmerzhaft wie ein leichter Wespenstich. Die Spinne beiße nur selten, bei direkter Bedrohung.

Die im Mittelmeerraum heimische Art wurde erstmals 2005 in Deutschland beschrieben - in Baden-Württemberg. Inzwischen ist sie keineswegs mehr selten: Auf dem Meldeportal Nabu-naturgucker.de waren im Herbst 2022 innerhalb weniger Wochen mehr als 25.000 neue Funde gemeldet worden. Bis heute sind es laut Nabu rund 35.000 Meldungen von mehr als 20.000 Menschen

Dabei wird das Tier, das zur Familie der Kräuseljagdspinnen gehört, immer häufiger auch im Freien entdeckt - etwa in Parks oder Gärten. Grund für die Ausbreitung der Nosferatu-Spinne seien in Baden-Württemberg die höheren Temperaturen in den vergangenen Sommern, sagt Hubert Höfer vom Naturkundemuseum Karlsruhe. Besonders viele der Spinnen gibt es in dem Bundesland demnach im Rheintal. 

Spinne kann an Glasscheiben haften

Eine Besonderheit ist laut Nabu, dass sich die Nosferatu-Spinne selbst an senkrechten Glasscheiben festhalten kann. Möglich machen das spezielle Hafthaare. Und obwohl sie zur Ordnung der Webspinnen zählt, baut sie keine Netze. Stattdessen verfolgt sie ihre Beute. 

Der Name stammt übrigens daher, dass man angeblich auf ihrem Körper das Gesicht des Vampirs Nosferatu aus dem Stummfilm von 1922 erkennen kann.

Sieht man eine Nosferatu-Spinne in den eigenen vier Wänden, empfiehlt Höfer, die Ruhe zu bewahren: »Wir haben in allen Häusern und Wohnungen Spinnen.« Störe man sich daran, könne man sie einfach ins Freie setzen. 

© dpa-infocom, dpa:240902-930-220217/2