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Astronaut Maurer: Forschung ruhte während Touristen-Besuchen

Waren Raumstationen lange Zeit ein Ort für Profis, zieht es zunehmend auch Privatleute in den Weltraum. Betreute Touristen-Touren gehören inzwischen zum Geschäft der Astronauten.

Internationale Luft- und Raumfahrtausstellung ILA
Astronaut Matthias Maurer (r) mit seinem Kollegen Alexander Gerst (l) stehen neben einer Figur mit einem Raumanzug auf der Internationalen Luft- und Raumfahrtausstellung (ILA). Foto: Wolfgang Kumm
Astronaut Matthias Maurer (r) mit seinem Kollegen Alexander Gerst (l) stehen neben einer Figur mit einem Raumanzug auf der Internationalen Luft- und Raumfahrtausstellung (ILA).
Foto: Wolfgang Kumm

Der vor einigen Wochen aus dem All zurückgekehrte Astronaut Matthias Maurer hat während seiner Zeit auf der Raumstation ISS auch Touristen empfangen - seine wissenschaftlichen Experimente habe er in dieser Zeit größtenteils pausieren müssen.

In den zweieinhalb Wochen, in denen die Besucher da waren, sei die Forschung nur »auf Sparflamme« weitergelaufen, sagte Maurer am Mittwoch auf der Internationalen Luft- und Raumfahrtausstellung in Berlin (ILA). »In dieser Zeit waren wir hauptsächlich eingeteilt, die privaten Astronauten zu unterstützen und für eine sichere Station zu sorgen.«

Die Wissenschaft müsse sich darauf einstellen, dass sich Profis zunehmend mit Touristen die Raumstationen teilen werden, sagte Maurer, Astronaut der europäischen Raumfahrtagentur Esa.

Esa-Chef Josef Aschbacher betonte auf der ILA die Bedeutung der kommerziellen Raumfahrt. Europa dürfe dort nicht den Anschluss verlieren. Die Zahl und die Bedeutung privater Raumstationen nähmen zu, dort stünden ökonomische Interessen im Vordergrund, keine wissenschaftlichen.

»Weltraum ist eine Ressource«, sagte Maurer. »Eine Ressource, die in der nächsten Generation den Markt bestimmen wird, und wir als Europa, wir müssen da teilnehmen und in der ersten Liga mitspielen.«

© dpa-infocom, dpa:220622-99-755416/2