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Wegen Corona: MV Werften stellen Insolvenzantrag

Seit Tagen ringen Land, Bund und der Werften-Eigentümer um ein Rettungspaket - bisher vergeblich. Jetzt zieht die Unternehmensgruppe die Reißleine. Was mit den rund 1900 Mitarbeitern passiert, ist offen.

Krise bei MV Werften
Die Bundesregierung hatte tagelang mit dem asiatischen Eigentümer um die Rettung der angeschlagenen MV-Werften gerungen. (Im Bild: Geschäftsführer Carsten Haake). Foto: Büttner/dpa
Die Bundesregierung hatte tagelang mit dem asiatischen Eigentümer um die Rettung der angeschlagenen MV-Werften gerungen. (Im Bild: Geschäftsführer Carsten Haake).
Foto: Büttner/dpa

SCHWERIN. Die MV Werften in Mecklenburg-Vorpommern haben Insolvenz angemeldet. Das Amtsgericht Schwerin bestätigt den Eingang des Antrags.

Zuvor hatte ein Sprecher der Gruppe den Schritt angekündigt. Die Mitarbeiter seien bereits informiert worden. Als Ursache für die Insolvenz gelten Finanzschwierigkeiten des Mutterkonzerns Genting Hongkong vor allem infolge der Corona-Krise.

Die Verhandlungen zwischen Bund und Land auf der einen sowie MV Werften und Genting Hongkong auf der anderen Seite über ein Rettungspaket hatten bisher zu keinem positiven Ergebnis geführt. Wie es mit den zuletzt rund 1900 Mitarbeitern weitergeht, ist offen.

Zukunft des Milliarden-Kreuzfahrtschiffs »Global Dream« offen

Den MV Werften war es nicht gelungen, die Finanzierung des zu 75 Prozent fertigen und rund 1,5 Milliarden Euro teuren Neubaus des Kreuzfahrtschiffes »Global Dream« zu sichern. Es gilt als eines der größten je gebauten Kreuzfahrtschiffe und war ausschließlich für den asiatischen Markt gedacht.

Der Bund hatte dem Vernehmen nach immer wieder versichert, rund 600 Millionen Euro aus dem Wirtschaftsstabilisierungsfonds (WSF) zur Verfügung stellen zu wollen. Das Schiff sollte dafür als Sicherheit verwendet werden. Beim Eigenbeitrag der Eigentümer sei es um einen Beitrag von 60 Millionen Euro plus Garantien für die in Rede stehenden Bundesmittel gegangen.

Der Präsident von Genting Hongkong, Colin Au, hatte zuletzt gesagt, man habe dem Bund vier Angebote zur weiteren Finanzierung vorgelegt. Diese seien aber alle abgelehnt worden. (dpa)