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Techmesse: Deutschland als »Innovations-Champion« prämiert

Wenn es um Digitalisierung und Breitbandversorgung geht, hat Deutschland keinen guten Ruf. Für die Veranstalter der CES wiederum gehört die Bundesrepublik zu den innovativsten Ländern weltweit.

Technik-Messe CES
Deutschland hat keinen guten Ruf beim Thema Tech und Digitalisierung - die CES sieht dies anders. Foto: Zacharie Scheurer
Deutschland hat keinen guten Ruf beim Thema Tech und Digitalisierung - die CES sieht dies anders.
Foto: Zacharie Scheurer

Deutschland ist auf der Technikmesse CES als einer der internationalen »Innovations-Champions« ausgezeichnet worden. Neben der Bundesrepublik erhielten 23 andere Länder die höchste Einstufung in dem Ranking der Consumer Technology Association (CTA), dem Veranstalter der CES.

Bei der Studie wurden 40 Indikatoren in 17 Kategorien gemessen, darunter Breitbandzugang, Bildungssystem, Umweltqualität, Handelspolitik und Cybersicherheit.

Digital- und Verkehrsminister Volker Wissing (FDP) sagte am Donnerstag (Ortszeit) auf der CES, die Menschen in Deutschland sollten bei technischen Entwicklungen und digitalem Fortschritt optimistisch in die Zukunft blicken und die Dinge nicht leichtfertig schlecht reden. »Wir Deutsche neigen dazu, Probleme zu suchen, während andere bereits vorangehen und die Welt mit den damit verbundenen Chancen begeistern.« Etliche Innovationen, die auf der CES von US-Unternehmen präsentiert worden seien, stammten aus Deutschland. »Dazu gehören Komponenten der Agrartechnik von John Deere, die im europäischen Entwicklungszentrum in Kaiserslautern entwickelt wurden.«

Agro-Tech von John Deere

John Deere hatte auf der CES 2023 ein neuartiges sensor- und robotergestütztes System zum Ausbringen von Dünger sowie einen neuen Elektrobagger vorgestellt. Vor einem Jahr hatte der Agrarspezialist mit einem riesigen autonom fahrenden Traktor international Schlagzeilen gemacht.

Wissing betonte, auch wenn manchmal der Eindruck entstehe, dass Deutschland im internationalen Wettbewerb kaum eine Rolle spiele, hätten amerikanische Unternehmen wie John Deere den Digitalstandort Deutschland längst entdeckt, sagte der Digitalminister in Las Vegas. »Sonst würden sie nicht so umfangreich in Deutschland investieren. Das ist auch der Grund, warum Deutschland hier auf der CES als «Innovation Champion» ausgezeichnet wurde.«

Deutschland stehe oft vor dem Problem, Errungenschaften selbst nicht stark genug wahrzunehmen und sie auch nicht angemessen kommunizieren zu können, sagte der FDP-Politiker. »Es gibt aber auch Gegenbeispiele: Die Innovationskraft der deutschen Automobilindustrie wurde hier auf der CES sehr vorbildlich präsentiert.« Zum Auftakt der CES hatte unter anderem der Münchner Automobilhersteller BMW die Messe-Besucher mit einem futuristischen Konzeptfahrzeug begeistert, das auf Knopfdruck die Farbe wechseln kann.

Bestnoten für Deutschland im CTA-Ranking

Bei dem CTA-Ranking bekommt Deutschland die Bestnoten in den Bereichen Umwelt, Bildungssystem, Freiheit, Investitionen in Forschung und Entwicklung, erfolgreiche Start-ups (Unicorns) und autonomes Fahren. Beim Breitbandausbau, und Themen wie Diversität, Unternehmertum und Wohnungsmarkt landet Deutschland im Mittelfeld. Schlechte Bewertungen verteilten die CTA-Experten in den Bereichen Steuersystem und Fahrdienstleistungen.

An der Spitze des CTA-Rankings stehen Estland, die Schweiz und Finnland, gefolgt von den USA, Singapur, Großbritannien, Schweden, Australien, den Niederlanden und Luxemburg. Deutschland landet in der Gesamtbewertung auf Platz 16 und lässt damit Länder wie Frankreich, Südkorea, Japan und China hinter sich.

PM CTA zum Innovations-Ranking

CTA-Scorecard mit Daten im Detail

© dpa-infocom, dpa:230106-99-120486/2