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Studie: Immobilienkäufer bringen mehr Geld mit

Die Zinsen für Baukredite bleiben hoch, Material und Handwerker kosten viel Geld - das belastet Bauherren und Immobilienkäufer. Viele senken ihre Tilgung, zeigt eine Analyse.

Immobilienkäufer
Ein Einfamilienhaus entsteht am Stadtrand von Leipzig. Foto: Jan Woitas
Ein Einfamilienhaus entsteht am Stadtrand von Leipzig.
Foto: Jan Woitas

Angesichts gestiegener Kreditzinsen und teurer Materialien müssen Immobilienkäufer und Bauherren mehr Geld mitbringen. Eigennutzer steuerten im ersten Quartal im Schnitt gut 142.400 Euro Eigenkapital zum Bau oder Kauf einer Immobilie bei - fast zehn Prozent mehr als im ersten Quartal 2022 (rund 129.900 Euro). Das zeigen Daten des Baufinanzierungsvermittlers Hüttig & Rompf.

Wurden demnach im ersten Quartal 2022 im Schnitt noch 22,6 Prozent des Kaufpreises aus eigenen Mitteln beigesteuert, waren es Anfang dieses Jahres 28,5 Prozent. Bei Eigennutzern allein sei der Eigenkapitalanteil um 6,5 Prozentpunkte gestiegen, hieß es.

Selbstnutzer bezahlten laut der Auswertung im ersten Quartal durchschnittlich eine halbe Million Euro für eine Immobilie, der höhere Eigenkapitalanteil schlage sich also mit 32.000 Euro nieder. Bei den Selbstnutzern seien die Kaufpreise im ersten Quartal recht deutlich um gut 6 Prozent gefallen gemessen am vierten Quartal 2022, sagte Benjamin Papo, Vorstandsvorsitzender von Hüttig & Rompf. Kapitalanleger kauften laut Angaben für 321.000 Euro im Mittel.

Kreditnehmer tilgen langsamer

Trotz sinkender Preise ist die monatliche Belastung bei neuen Darlehen im Jahresvergleich gestiegen - um 18,5 Prozent für Selbstnutzer auf durchschnittlich 1841 Euro und bei Kapitalanlegern um 13,5 Prozent auf 1199 Euro. Grund sind die Bauzinsen, die sich im vergangenen Jahr bei zehnjährigen Darlehen fast vervierfacht haben und zuletzt bei rund 3,8 Prozent lagen. Zudem sind die Anforderungen von Banken gestiegen: Sie prüfen Kreditanträge oft kritischer.

Um die finanzielle Last zu drücken, wichen Kreditnehmer auf kürzere Laufzeiten aus, so Hüttig & Rompf. »Bei den Kreditkonditionen wird aktuell auf die Nachkommastellen geachtet.« Hätten Anfang 2022 noch 60 Prozent der Eigennutzer eine Zinsfestschreibung von mindestens 15 Jahren gewählt, waren es zuletzt 43 Prozent. Der Anteil der Kredite mit zehnjähriger Zinsbindung sei auf 46 Prozent gewachsen - »obwohl sich beim Effektivzins auf diese Weise derzeit gerade einmal 0,2 Prozentpunkte einsparen lassen«, stellt Hüttig & Rompf fest.

Auch tilgten Kreditnehmer langsamer. Der durchschnittliche Tilgungssatzes von Eigennutzern sei von 2,58 Prozent Anfang 2022 auf zuletzt 2,16 Prozent gefallen. Das drückt zwar die monatliche Belastung, damit verlängere sich die Tilgungsdauer unter gleichen Bedingungen aber um fast drei Jahre, rechnet Hüttig & Rompf vor.

© dpa-infocom, dpa:230505-99-567031/2