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Pflanzliche Proteine erobern Fleischwirtschaftsmesse IFFA

Die Metzger sind gut durch die Corona-Krise gekommen. Auf der Fleischwirtschaftsmesse IFFA zeigt sich, wie stark sich die Welt in drei Jahren verändert hat. Pflanzliche Proteine sind gekommen, um zu bleiben.

Fleisch
Ab 18. Oktober gibt es mittwochs von 14 bis 17 Uhr auf dem Platz vor der Ortsbücherei die Möglichkeit, wieder regionale Fleisch- und Wurstwaren einzukaufen. Foto: picture alliance
Ab 18. Oktober gibt es mittwochs von 14 bis 17 Uhr auf dem Platz vor der Ortsbücherei die Möglichkeit, wieder regionale Fleisch- und Wurstwaren einzukaufen.
Foto: picture alliance

Die Frankfurter Fleischwirtschaftsmesse IFFA (14. bis 19. Mai) beschäftigt sich zunehmend mit pflanzlichen Proteinen. Mehr als 200 der 860 Aussteller informieren die Besucher über Technologien und Lösungen zu den Fleischalternativen, wie die Frankfurter Messegesellschaft berichtet.

Das Geschäftsfeld mit vegetarischen und veganen Produkten wurde zudem in den Titel der Weltleitmesse »IFFA - Technology for Meat and Alternative Proteins« gehoben.

Prognose: Fleischalternativen werden noch präsenter

Wer als Unternehmen jetzt erst beginne, sich mit dem Thema zu beschäftigten, habe nur eine Überlebenschance von 50 zu 50, sagte der Berater und frühere Manager der Rügenwalder Mühle, Godo Röben. Wer den Trend ignoriere, werde vom Markt verschwinden. Er rechne damit, dass sich bei der nächsten IFFA bereits jeder zweite Aussteller mit pflanzlichen Proteinen beschäftigt. Rügenwalder hatte als einer der ersten Anbieter konsequent auf Fleischalternativen umgestellt und macht inzwischen damit mehr Umsatz als mit den herkömmlichen Produkten.

Die knapp 11.000 Fleischerfachbetriebe merken den Trend zu vegetarischen und veganen Ernährungsformen vor allem im Catering-Bereich oder bei zubereiteten Gerichten, berichtete der Präsident des Deutschen Fleischer-Verbands, Herbert Dohrmann. An der Ladentheke verlangten die Kunden aber in den allermeisten Fällen weiterhin Fleischerzeugnisse, die das Handwerk in hoher Qualität regional und nachhaltig herstelle. Aktuell machten den Betrieben die stark steigenden Preise für Energie, Rohstoffe und Material zu schaffen. Zusammen mit höheren Lohnkosten könne das zu höheren Preisen führen.

Maschinenbauer fast auf Vorkrisenniveau

Von langen Lieferzeiten in Folge von Materialmangel berichten die in der Branche tätigen Maschinenbauer. Die Unternehmen produzierten im vergangenen Jahr Verpackungs- und Nahrungsmittelmaschinen für 14,8 Milliarden Euro, wie der Verband VDMA berichtete. Das war eine Steigerung um 7 Prozent. Der Umsatz erreichte mit 15,3 Milliarden Euro nahezu wieder das Vorkrisenniveau von 2019.

Im Vergleich zur vorangegangenen IFFA im Jahr 2019 verzeichnet die aktuelle Ausgabe bei gleicher Fläche gut 150 Aussteller oder 15 Prozent weniger. Es fehlen Anbieter aus Russland und Belarus ebenso wie aus dem lockdown-geprägten China, erklärte Messechef Wolfgang Marzin. Es seien aber alle Branchengrößen vertreten. Die Messe unterstützt nach seinen Angaben fünf ukrainische Aussteller nach Kräften, um ihnen den Marktzugang zu erleichtern.

© dpa-infocom, dpa:220512-99-258349/3