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Paketbranche erwägt Preisaufschlag für Haustür-Bestellungen

Wer in Deutschland ein Paket nach Hause bestellt, könnte dafür langfristig mehr bezahlen müssen. So rechnen die Paketdienste DPD und Hermes grundsätzlich mit einem Zuschlag.

Paketverteilung
Wer in Deutschland ein Paket nach Hause bestellt, könnte dafür langfristig mehr bezahlen müssen. Foto: Rolf Vennenbernd
Wer in Deutschland ein Paket nach Hause bestellt, könnte dafür langfristig mehr bezahlen müssen. Foto: Rolf Vennenbernd

BONN/HAMBURG. »Wir erwarten, dass sich die Haustürzustellung branchenweit zu einem höherpreisigen Premiumservice entwickelt«, sagte ein Sprecher von DPD, der Deutschland-Tochter der französischen Post.

Eine Sprecherin von Hermes sagte: »Wir müssen uns [...] überlegen, inwieweit eine Haustürzustellung als Standardleistung langfristig tragbar ist.« Sie verwies auf Länder wie Schweden, wo diese Belieferung bereits extra koste. Damit deuten die Firmen einen Kurswechsel an beim Umgang mit der »letzten Meile«, also dem letzten Abschnitt bis zur Paketübergabe - dieser ist besonders zeitintensiv und teuer für die Paketdienstleister.

Der Wettbewerber GLS, Tochter der britischen Royal Mail, hat solche Zuschläge bei einigen Firmenkunden schon für das Weihnachtsgeschäft eingeführt. Haustürlieferungen an Privatkunden seien aufwendiger als gewerbliche Lieferungen an Firmen, wo die schnelle Annahme der Pakete gewährleistet sei, sagte eine GLS-Sprecherin. Details nannte sie nicht. GLS hat Preisaufschläge gegenüber Unternehmen durchgesetzt, in dessen Auftrag die Firma Pakete transportiert. Ob diese Unternehmen den höheren Haustürpreis weiterreichen an ihre Endkunden, ist unklar.

Der Marktführer Deutsche Post DHL plant hingegen keine Zuschläge für die Haustürzustellung. Auch Hermes und DPD betonten, sie hätten keine konkreten Vorhaben samt baldiger Umsetzung. Dennoch verdeutlichen die grundsätzlichen Überlegungen und der Schritt von GLS, dass Bewegung ist im Preisgefüge am Paketmarkt. In Deutschland gibt es zwar viele Paketshops, diese werden aber nicht sehr stark genutzt. (dpa)