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Netzagentur: Bahn verliert Anteile im Fern- und Güterverkehr

Konkurrenz belebt bekanntlich das Geschäft. Das gilt auch für die Deutsche Bahn. Ihre Wettbewerber auf der Schiene schließen auf.

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Container auf einem Güterzug: ie Wettbewerber sind der Deutschen Bahn auf den Fersen. Foto: Silas Stein
Container auf einem Güterzug: ie Wettbewerber sind der Deutschen Bahn auf den Fersen.
Foto: Silas Stein

Die Wettbewerber der Deutschen Bahn holen auf der Schiene langsam aber stetig auf. Insbesondere im Güterverkehr konnten andere Eisenbahnunternehmen im ersten Halbjahr des vergangenen Jahres Marktanteile hinzugewinnen, wie aus der aktuellen Marktuntersuchung der Bundesnetzagentur hervorgeht. Inzwischen kommen die Wettbewerber in diesem Segment auf einen Anteil von 58 Prozent - ein Prozentpunkt mehr als noch Ende 2021.

Auch im Fernverkehr konnte die Konkurrenz des bundeseigenen Konzerns zulegen. Zwar bleibt die Deutsche Bahn mit einem Marktanteil von 95 Prozent der mit Abstand größte Anbieter. Doch im ersten Halbjahr des vergangenen Jahres büßte die Bahn dort einen Prozentpunkt ein. Insbesondere die Wettbewerber Flixtrain und das französische Eisenbahnunternehmen Thalys, an dem auch die staatliche Eisenbahngesellschaft SNCF beteiligt ist, hätten Angebot und Nachfrage ausweiten können.

Im Regionalverkehr wiederum konnte die Deutsche Bahn ihre Marktposition stärken und den Anteil im ersten Halbjahr auf das Niveau von 2020 steigern. Der Konzern kontrollierte mit 67 Prozent rund zwei Drittel des Nahverkehrs auf der Schiene.

Sämtliche Verkehrsunternehmen verzeichneten im ersten Halbjahr wieder eine deutlich höhere Auslastung - sowohl im Güter- als auch im Personenverkehr. So reisten im Schnitt in jedem Fernzug rund 237 Fahrgäste in den ersten sechs Monaten des Jahres 2022 mit. Das waren deutlich mehr Menschen als während der beiden Corona-Jahre 2020 und 2021. Vom Vor-Pandemie-Niveau waren die Zahlen aber noch weit entfernt. Auch im Nahverkehr erholte sich die Nachfrage, allerdings berücksichtigen die Zahlen nur in geringem Umfang die Auswirkungen durch das 9-Euro-Ticket.

© dpa-infocom, dpa:230120-99-293942/3