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Möbelbranche erholt sich langsam

Der April und Mai haben der Möbelbranche kräftig zugesetzt. Jetzt ziehen die Umsätze wieder an - und stimmen die Branche zuversichtlich.

Küchenmöbel
Eine Küche im Ausstellungsraum der Warendorf Küchenfabrik GmbH. Der Verband der Deutschen Möbelindustrie hat aktuelle Zahlen zur Möbelproduktion auf seiner Jahres-Pk mitgeteilt. Foto: Guido Kirchner/dpa
Eine Küche im Ausstellungsraum der Warendorf Küchenfabrik GmbH. Der Verband der Deutschen Möbelindustrie hat aktuelle Zahlen zur Möbelproduktion auf seiner Jahres-Pk mitgeteilt. Foto: Guido Kirchner/dpa

KÖLN. Nach einem massiven Umsatzeinbruch ist in der Möbelbranche mittlerweile eine deutliche Erholung zu erkennen.

Im Juni habe es erstmals in diesem Jahr einen Umsatzanstieg gegenüber dem Vorjahresmonat gegeben, und zwar um 2,2 Prozent, wie der Verband der Deutschen Möbelindustrie (VDM) am Montag in Köln mitteilte. Insgesamt gingen die Umsätze der deutschen Möbelhersteller im ersten Halbjahr um 9,8 Prozent gegenüber dem Vorjahreszeitraum zurück, was insbesondere dem herben Einbruch in den Monaten April und Mai geschuldet ist.

Da sogar in den traditionell eher verkaufsschwachen Sommermonaten Juni und Juli die Auftragseingänge aber wieder deutlich zunahmen, blicken die Hersteller mittlerweile verhältnismäßig optimistisch auf die kommenden Monate. Die Aufträge der vergangenen Wochen würden sich positiv auf die Umsätze des dritten Quartals niederschlagen, erklärte VDM-Geschäftsführer Jan Kurth.

Für das Gesamtjahr 2020 erwartet die Branche aktuell einen Umsatzrückgang von rund fünf Prozent. »Das ist zwar immer noch viel, aber deutlich weniger, als wir noch zu Beginn der Krise befürchtet hatten«, so Kurth. Damals hatte man zunächst einen Umsatzeinbruch von bis zu 20 Prozent für möglich gehalten. Reiserestriktionen belasteten vor allem Import und Export, geschlossene Möbelhäuser machten den Direktverkauf unmöglich.

Allerdings sieht Kurth mehrere Faktoren, die die relativ schnelle Erholung der Branche begünstigt haben: Zum einen gebe es einen Nachholbedarf an Möbelkäufen nach der Corona-Zwangspause, zum anderen würden in diesem Jahr bei vielen Menschen Budgets frei, die in anderen Jahren vielleicht für größere Urlaube ausgegeben worden seien. Durch die lange Zeit in den eigenen vier Wänden sei außerdem das Thema Wohnen und Einrichten stärker in den Fokus gerückt. (dpa)