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Lufthansa schrumpft Flotte und schließt Germanwings

Über Staatshilfen ist noch nicht entschieden, da streicht Lufthansa im Corona-Schock ihre Flotte zusammen. Noch unklar ist, wie viele Beschäftigte ihren Job verlieren.

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Der Lufthansa-Konzern verkleinert seine Flotte und nimmt den Flugbetrieb bei Germanwings nicht wieder auf. Foto: Federico Gambarini/dpa
Der Lufthansa-Konzern verkleinert seine Flotte und nimmt den Flugbetrieb bei Germanwings nicht wieder auf. Foto: Federico Gambarini/dpa

FRANKFURT. Als Reaktion auf die Corona-Krise will der Lufthansa-Konzern seine Flotte deutlich verkleinern. Das Unternehmen gab zudem bekannt, dass der Flugbetrieb der Kölner Tochter Germanwings nicht wieder aufgenommen wird. Dies war von den Gewerkschaften bereits befürchtet worden.

Die weiteren Konsequenzen wolle man mit den Sozialpartnern besprechen, kündigte das Unternehmen an. Bei der Kerngesellschaft Lufthansa sollen dauerhaft 18 Langstreckenflugzeuge und elf Mittelstreckenjets am Boden bleiben. Darunter sind sechs Maschinen des Superjumbos Airbus A380, die ohnehin ab 2022 an den Hersteller Airbus zurückgehen sollten. Auch das Langstreckenangebot der Eurowings wird deutlich verkleinert, wie der Vorstand beschlossen hat.

Zudem soll die bereits vor der Krise festgelegte Zielsetzung von Eurowings, den Flugbetrieb auf eine Einheit zu bündeln, nun beschleunigt umgesetzt werden, teilte Lufthansa mit. »Der Flugbetrieb der Germanwings wird beendet«, hieß es.

Für alle Mitarbeiterinnen und Mitarbeiter gelte weiterhin das Ziel, möglichst vielen eine Weiterbeschäftigung innerhalb der Lufthansa Group zu bieten. Dazu solle über neue Beschäftigungsmodelle verhandelt werden. Die Gewerkschaften hatten sich gegen ein vorschnelles Ende der Germanwings gestellt, für die bereits keine Vereinbarung zur Aufstockung des Kurzarbeitergelds zustandegekommen war.

Auch für die übrigen Töchter Brussels, Austrian und Swiss kündigte der Konzern Flugzeugstilllegungen an. Zugleich wurden sämtliche Mietverträge mit anderen Fluggesellschaften gekündigt.

Der Vorstand erwartet keine schnelle Rückkehr der Luftverkehrsindustrie auf das Niveau vor der Coronakrise. Nach seiner Einschätzung werde es Monate dauern, bis die globalen Reisebeschränkungen vollständig aufgehoben sind und Jahre, bis die weltweite Nachfrage nach Flugreisen wieder dem Vorkrisen-Niveau entspricht.

Zu möglichen Staatsbeihilfen machte Lufthansa keine Angaben. (dpa)