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Keine Warnstreiks: Mehr Geld für Flughafen-Sicherheit

Reisende können aufatmen: Für das private Sicherheitspersonal an Flughäfen gibt es der Gewerkschaft Verdi zufolge eine Tarifeinigung mit der Arbeitgeberseite.

Flughafen Berlin
Reisende stehen am BER an einem Check-in Schalter. Foto: Paul Zinken
Reisende stehen am BER an einem Check-in Schalter.
Foto: Paul Zinken

Kurz vor dem Osterreiseverkehr haben sich Gewerkschaft und Arbeitgeber auf neue Tarifregelungen für das private Sicherheitspersonal an deutschen Flughäfen geeinigt. Weitere Warnstreiks rund um Ostern sind damit abgewendet, wie die Gewerkschaft Verdi mitteilte.

Der Durchbruch gelang demnach in der sechsten Verhandlungsrunde, nachdem erst am Freitag die Gespräche erneut ohne Ergebnis abgebrochen worden waren. Der Bundesverband der Luftsicherheitsunternehmen (BDLS) bestätigte die Einigung: »Nach sechs sehr zähen Verhandlungsrunden konnten wir uns heute auf ein Erhöhungspaket von bis zu 28,2 Prozent Lohnerhöhung einigen«, teilte Verhandlungsführer Rainer Friebertshäuser mit. »Das vereinbarte Erhöhungspaket bedeutet für die Arbeitgeber massive Kostensteigerungen, die gerade in der momentanen wirtschaftlichen Situation der Branche eine besondere Belastung darstellen und sehr weh tun.«

Wichtiger Punkt: Angleichugn von Ost und West

Laut Verdi wurde für eine Laufzeit von 24 Monaten eine dreistufige Tariferhöhung vereinbart, die für die einzelnen Lohngruppen unterschiedlich hoch ausfalle. Demnach liege die Entgelt-Steigerung für das laufende Jahr zwischen 4,4 und 7,8 Prozent. Die weiteren Stufen seien abhängig unter anderem von der Lohngruppe und auch der Region. Bis zum 1. Januar 2024 soll demnach die Angleichung der Löhne zwischen Ost und West abgeschlossen sein.

»Die Arbeitgeber haben endlich ein annehmbares Angebot vorgelegt«, teilte Verdi-Verhandlungsführer Wolfgang Pieper am Montagnachmittag mit. »Mit diesem Tarifabschluss gelingt es, die Lohnbedingungen in der Luftsicherheitsbranche und die Arbeit trotz ungünstiger Arbeitszeiten und zahlreicher betrieblicher Probleme attraktiver zu gestalten.«

Hohe Beteiligung an Warnstreiks habe geholfen

Verdi hatte für die rund 25.000 Beschäftigten ursprünglich gefordert, den Stundenlohn bei einer Laufzeit von lediglich zwölf Monaten um mindestens einen Euro zu erhöhen. Zudem sollte es bundesweite Angleichungen auf dem höchsten Regionalniveau aus Baden-Württemberg sowie vereinheitlichte Tarifgruppen geben. Die Arbeitgeber hatten zuletzt Erhöhungen in vier Stufen bei einer längeren Laufzeit vorgeschlagen.

Mit mehreren Warnstreiks des Sicherheitspersonals an den Flughäfen hatte Verdi in den vergangenen Wochen immer wieder den Reiseverkehr an den jeweiligen Standorten nahezu zum Erliegen gebracht. »Die große Beteiligung an den Warnstreiks in den vergangenen Wochen hat uns in den Verhandlungen gestärkt und den Arbeitgebern verdeutlicht, dass sie einen echten Schritt auf die Beschäftigten zugehen mussten«, hieß es nun.

© dpa-infocom, dpa:220328-99-706137/4