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Just Eat Takeaway mit Milliarden-Abschreibung auf Grubhub

Der Kauf von Grubhub erst im Sommer 2020 für Milliarden schlägt auf den Lieferdienst-Riesen Just Eat Takeaway durch. Das Unternehmen rutscht tiefer in die roten Zahlen.

Lieferando-Mutter Just Eat Takeaway
Ein Fahradbote vom Lieferdienst Lieferando.de fährt durch die Innenstadt von Leipzig. Foto: Jan Woitas
Ein Fahradbote vom Lieferdienst Lieferando.de fährt durch die Innenstadt von Leipzig.
Foto: Jan Woitas

Der Lieferdienst-Riese Just Eat Takeaway ist im ersten Halbjahr wegen einer Abschreibung auf die US-Tochter Grubhub tiefer in die roten Zahlen gerutscht.

Unterm Strich meldete die Lieferando-Mutter am Mittwoch einen Verlust von rund 3,5 Milliarden Euro nach einem Minus von 486 Millionen Euro im Vorjahreszeitraum.

Just Eat Takeaway hatte den Kauf von Grubhub erst im Sommer 2020 für 7,3 Milliarden Dollar oder damals rund 6,4 Milliarden Euro in eigenen Aktien angekündigt. Jetzt musste das Unternehmen drei Milliarden Euro und damit fast die Hälfte davon abschreiben. Just Eat Takeaway will das US-Unternehmen inzwischen auch schon wieder loswerden.

Hinter Erwartungen zurückgeblieben

Im ersten Halbjahr blieb der Essenslieferant bei den meisten Kennziffern hinter den durchschnittlichen Erwartungen von Analysten zurück. Sowohl die Zahl der Bestellungen mit rund 510 Millionen als auch der Bruttotransaktionswert (GTV) mit knapp 14,2 Milliarden Euro fielen schwächer aus als Experten auf dem Zettel hatten. Vor einem Jahr waren es noch 547 Millionen Bestellungen und ein GTV von 14,1 Milliarden Euro gewesen. Wie auch der Wettbewerber Delivery Hero muss Just Eat Takeaway schauen, wie man mit der Inflation und den dadurch knapperen Budgets der Kunden umgeht.

Der bereinigte Verlust vor Zinsen, Steuern und Abschreibungen (Ebitda) sank verglichen mit dem Vorjahreszeitraum um fast 30 Prozent auf 134 Millionen Euro und fiel damit etwas besser als erwartet aus. Dazu habe vor allem das Segment Nordeuropa »signifikant« beigetragen, hieß es. Neben Deutschland mit Lieferando zählen zu der Region unter anderem auch Dänemark, Polen, die Benelux-Staaten und Österreich. Der Umsatz wuchs von rund 1,77 auf gut 2,78 Milliarden Euro.

© dpa-infocom, dpa:220803-99-257018/2