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IG Metall: Einmalzahlungen können keine Lösung sein

Inflation und steigende Energiekosten treffen Privathaushalte, aber auch Unternehmen. Sollten Arbeitnehmer deshalb auf dauerhafte Tarifsteigerungen verzichten? Die IG Metall weist das zurück.

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Der Vorstand der IG Metall will die Forderungen für die Tarifrunde der deutschen Metall- und Elektroindustrie festlegen. Foto: Daniel Karmann
Der Vorstand der IG Metall will die Forderungen für die Tarifrunde der deutschen Metall- und Elektroindustrie festlegen.
Foto: Daniel Karmann

Die IG Metall hat vor den bevorstehenden Tarifrunden in der Metall- und Elektroindustrie sowie bei Volkswagen klargemacht, dass sie keine bloßen Einmalzahlungen akzeptieren will. »Die einzig konsequente und adäquate Antwort kann nur eine tabellenwirksame, nachhaltige Entgelterhöhung sein«, sagte der Bezirkschef der Gewerkschaft in Niedersachsen und Sachsen-Anhalt, Thorsten Gröger.

Dabei bezog er sich erneut auf die hohe Inflation, die sich unmittelbar und drastisch im Geldbeutel vieler Arbeitnehmer niederschlage. »Der Teuer-Schock, ob bei den Energiepreisen oder den Lebensmitteln, wird nicht weichen, sondern weiter fortwähren.«

Gröger: Argumente der Arbeitgeber nicht nachvollziehbar

Sowohl für den Flächentarifvertrag als auch für den VW-Haustarif verlangt die IG Metall ein Plus von jeweils acht Prozent bei den Löhnen und Ausbildungsvergütungen. Gröger erklärte in Hannover, er könne Argumente der Arbeitgeber, dauerhafte Tarifsteigerungen belasteten die Unternehmen zu sehr, derzeit nicht nachvollziehen.

Natürlich müsse man etwa die Energiepreise insgesamt im Auge behalten. Etlichen Betrieben gehe es aber wirtschaftlich gut, während den Beschäftigten gleichzeitig anhaltende Reallohn-Einbußen drohten. In den letzten Tarifrunde habe man sich mit Rücksicht auf die Corona-Folgen und den teuren Strukturwandel in der Branche zudem zurückgehalten. Die Wirtschaft verweist aktuell beispielsweise auf Risiken durch die unsichere weltwirtschaftliche Lage und auf eine mögliche weitere Verschärfung der Gas- und Energiekrise.

© dpa-infocom, dpa:220715-99-33603/2