In der deutschen Industrie gibt es immer mehr Kurzarbeit. Die Zahl der Firmen, die von aktueller Kurzarbeit berichten, lag in einer Umfrage des Münchner Ifo-Instituts im August bei 14,3 Prozent. Im Mai waren es erst 12,5 Prozent. Gleichzeitig gaben 23 Prozent der Betriebe an, dass sie in den kommenden drei Monaten Kurzarbeit erwarten. Im Mai waren es knapp 19 Prozent.
Im langjährigen Vergleich sei die Kurzarbeit leicht erhöht, hieß es vom Ifo. Der aktuelle Anstieg sei angesichts der schlechten Wirtschaftslage vergleichsweise gering. »Dies ist allerdings kein positives Zeichen«, betont Ifo-Experte Sebastian Link. »Vielmehr verdeutlicht es, dass viele betroffene Unternehmen die Krise als sehr schwerwiegend ansehen. Deshalb scheinen sie trotz Arbeitskräfteknappheit eher Beschäftigung abzubauen oder Standorte zu verlagern, statt diese mithilfe von Kurzarbeit zu überbrücken.«
Besonders häufig berichteten Möbelhersteller von Kurzarbeit. Bei ihnen waren es 29,2 Prozent. Dahinter folgten die Metallerzeugung mit 27,7 und die Herstellung elektrischer Ausrüstung mit 23,1 Prozent. Im Maschinenbau und der Autobranche waren es 19,8 beziehungsweise 19,3 Prozent der Betriebe, die von Kurzarbeit berichteten. In der Chemie wurde dagegen nicht von nennenswerter Kurzarbeit berichtet.
Der Anteil der Beschäftigten in Kurzarbeit ist dabei deutlich niedriger. Auch ein Betrieb, bei dem nur ein kleiner Teil der Belegschaft in Kurzarbeit ist, gilt im Sinne der Umfrage als Betrieb mit Kurzarbeit. Die aktuellsten Zahlen der Bundesagentur für Arbeit zur Zahl der Beschäftigten in Kurzarbeit beziehen sich auf den Juni. Damals wurde - über alle Branchen - nach vorläufigen Berechnungen 232.000 Beschäftigten Kurzarbeitergeld bezahlt.
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