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Habeck fordert Energiesparen in öffentlichen Gebäuden

Ganze Bürotürme auf mehr als 20 Grad heizen, wenn nur drei Menschen drinsitzen? Laut Bundeswirtschaftsminister Habeck könne man sich dies nicht mehr leisten.

Robert Habeck
»Es wäre doch fatal, Büros bis 23 Uhr zu heizen und gleichzeitig ganze Industriezweige zu zerstören«: Robert Habeck. Foto: Tobias Steinmaurer
»Es wäre doch fatal, Büros bis 23 Uhr zu heizen und gleichzeitig ganze Industriezweige zu zerstören«: Robert Habeck.
Foto: Tobias Steinmaurer

Bundeswirtschaftsminister Robert Habeck (Grüne) hat Unternehmen mit Büroräumen aufgefordert, sich am Energiesparen zu beteiligen.

»Es wäre doch fatal, Büros bis 23 Uhr zu heizen und gleichzeitig ganze Industriezweige zu zerstören«, sagte Habeck dem Redaktionsnetzwerk Deutschland (RND). Zugleich versicherte er: »Natürlich sind private Haushalte und kritische Infrastruktur wie Krankenhäuser, Altenheime, Pflegeeinrichtungen besonders geschützt.«

Der Minister verwies auf laufende Anstrengungen zum Energiesparen in Kommunen etwa bei Bädern oder Klimaanlagen und führte aus: »Wir sollten auch darüber nachdenken, ob es nicht Sinn macht, über Weihnachten oder Ostern dort, wo es geht und wo nicht die Produktion weiterläuft, Betriebsferien zu organisieren, um Heizungsanlagen herunterzufahren, wenn ohnehin die meisten im Urlaub sind.«

Ganze Bürotürme auf mehr als 20 Grad zu heizen, wenn nur drei Menschen drinsäßen, werde man sich nicht leisten können. Habeck forderte auch, die bisherige Praxis für das Heizen von öffentlichen Gebäuden zu ändern. »In vielen öffentlichen Gebäuden wird von 6 Uhr morgens bis 23 Uhr abends die volle Raumtemperatur bereitgestellt. Ein bisschen weniger wäre in den Randzeiten auch tolerabel.«

Sein Eindruck sei, von der Wirtschaft über Städte, Länder und Bundesregierung bis hin zu den Verbrauchern sei der Ernst der Lage angekommen, sagte Habeck den Zeitungen des RND.

© dpa-infocom, dpa:220716-99-43652/3