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EZB: Keine Zinswende - aber Änderungen beim Strafzins?

Die Europäische Zentralbank läutete vergangenes Jahr das Ende ihrer Anti-Krisenpolitik ein. Doch steigende Risiken für die Konjunktur zwingen die Notenbank nachzujustieren.

EZB im Morgendunst
Die Zentrale der Europäischen Zentralbank (EZB) ragt aus dem morgendlichen Dunst über der Bankenmetropole heraus. Foto: Boris Roessler/Archiv
Die Zentrale der Europäischen Zentralbank (EZB) ragt aus dem morgendlichen Dunst über der Bankenmetropole heraus. Foto: Boris Roessler/Archiv

FRANKFURT. Die Europäische Zentralbank (EZB) hat die Zinswende im Euroraum auf mindestens 2020 verschoben. Den Leitzins werden die Währungshüter auch bei ihrer Sitzung in Frankfurt unverändert auf dem Rekordtief von null Prozent belassen.

Spekuliert wird unterdessen, ob die EZB den Strafzins staffelt und damit Geschäftsbanken entlastet. Derzeit müssen Banken 0,4 Prozent Zinsen zahlen, wenn sie Geld bei der Notenbank parken. Das kostet die Branche Milliarden.

EZB-Präsident Mario Draghi hatte vor zwei Wochen gesagt, falls notwendig, müsse die EZB über »mögliche Maßnahmen nachdenken, die die günstigen Auswirkungen negativer Zinssätze für die Wirtschaft aufrechterhalten und zugleich etwaige Nebenwirkungen mildern können«. Mit einer raschen Entscheidung in dieser Frage wird jedoch nicht gerechnet. Denn der EZB-Rat hatte erst in seiner März-Sitzung beschlossen, Banken erneut mit Langfristkrediten zu besonders günstigen Konditionen unter die Arme zu greifen. Die Ergebnisse der Ratssitzung heute werden am Nachmittag (13.45 Uhr) verkündet. (dpa)