Logo
Aktuell Wirtschaft

Elektronikmesse IFA will nach Pandemie-Pause durchstarten

Wegen der Corona-Pandemie wurde die Elektronikmesse IFA vor zwei Jahren auf drei Tage verkürzt und stark ausgedünnt. 2021 wurde sie sogar komplett abgesagt. Nun will die Messe wieder durchstarten.

IFA
Das langfristige Konzept der IFA ist weiterhin unklar. Foto: Fabian Sommer
Das langfristige Konzept der IFA ist weiterhin unklar.
Foto: Fabian Sommer

Europas größte Messe für Unterhaltungselektronik und Haushaltstechnik, die IFA Berlin, will nach einer Zwangspause wegen Corona zu alter Stärke zurückfinden. »Wir wollen Händlern, Einkäufern und Industrievertretern zurückgeben, was sie nach der Pandemie brauchen - einen gemeinsamen Ort, um die globale Tech-Branche auf die Zukunft auszurichten« sagte David Ruetz, Senior Vice President IFA 2022 der Messe Berlin, am Donnerstag.

Dieses Ziel könne nur zusammen mit den Konsumenten erreicht werden. Über die neuesten Innovationen und Trends zu sprechen reiche nicht. »Es ist wichtig, sie der breiten Öffentlichkeit vorzustellen. Was ist neu? Was ist der Mehrwert? Und wie kann ich das Produkt nutzen? Das sind die Fragen, die ein IFA-Besuch in Berlin beantwortet«, sagte Ruetz. Der IFA-Manager sprach sich damit gegen Überlegungen aus, die Messe stärker auf das Fachpublikum auszurichten.

Weitere Strategie der IFA unklar

Die weitere Strategie der Messe, die erstmals 1924 in Berlin veranstaltet wurde, ist allerdings unklar. Bislang wird die IFA gemeinsam von dem Branchenverband gfu und der Messegesellschaft Berlin veranstaltet. Der Vertrag zwischen der gfu, die die Namensrechte an der IFA hält, läuft aber 2023 aus. Medienberichten zufolge will die gfu zusammen mit dem Eventkonzern Clarion die IFA weiterentwickeln. In diesem Szenario würde die Berliner Messe nur noch als Vermieter des Geländes auftreten. Im Extremfall würde die IFA zum hundertjährigen Jubiläum nicht mehr unter dem Berliner Funkturm, sondern in einer anderen Stadt stattfinden.

Unterstützung erhielt die IFA am Donnerstag vom Digitalverband Bitkom. »Das Konzept der IFA ist sehr klar«, sagte Bitkom-Hauptgeschäftsführer Bernhard Rohleder. Auf der Messe gebe es Geräte zum Anfassen und Ausprobieren. Daher sei es sinnvoll, private Besucher auf das Messegelände zu locken. Es sei auch eine sinnvolle Entscheidung gewesen, die Messe vor Jahren um den Bereich der »weißen Ware«, also der Haushaltstechnik zu erweitern.

Nach einer Untersuchung des Bitkom pendelt sich nach zwei Jahren Corona-Pandemie der Markt für Verbraucherelektronik wieder auf dem alten Niveau ein. »Die außerordentlichen Effekte aus den Jahren 2021 und 2020 ebben ab«, sagte Rohleder. »Die Consumer Technology der Zukunft braucht jetzt neue Perspektiven. Mit dem Metaverse hat sich ein Szenario eröffnet, das den Markt maßgeblich prägen kann.« Unter dem Metaverse versteht man eine virtuelle, dreidimensionale Erweiterung der realen Welt, in der man sich als digitaler Zwilling oder Avatar bewegt, um zu spielen, sich zu unterhalten oder zu arbeiten.

IFA-Manager: »Die großen Namen sind da«

IFA-Manager Ruetz sagte, die Messe sei das »Technik-Event des Jahres«. »Die großen Namen sind da.« Er verwies auf Aussteller wie AEG/Electrolux, AVM, Grundig, Bosch, Haier, Huawei, Jura, Liebherr, Miele, Panasonic, Siemens, Samsung und TCL. Nicht vertreten ist dagegen der japanische Elektronikriese Sony.

Die IFA 2022 startet offiziell am Freitag, 2. September. Einlass ist an allen Tagen bis zum 6. September um 10 Uhr. Die IFA ist für alle Besucherinnen und Besucher täglich bis 18 Uhr geöffnet.

© dpa-infocom, dpa:220825-99-510748/2