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Digitalbank Revolut will in Deutschland als Hausbank punkten

Das britische Unternehmen will zu einer führenden Direktbank in Deutschland werden, bis 2026 soll sich die Zahl der Privatkunden mehr als verdoppeln. Schlüssel ist dabei eine technische Neuerung.

Revolut Bank nun auch in Deutschland aktiv
Die britische Neobank will auch ihr Produktangebot in Deutschland ausbauen, um als Hausbank attraktiv zu werden. (Symbolbild). Foto: Monika Skolimowska/DPA
Die britische Neobank will auch ihr Produktangebot in Deutschland ausbauen, um als Hausbank attraktiv zu werden. (Symbolbild).
Foto: Monika Skolimowska/DPA

Die britische Digitalbank Revolut will mit einer deutschen Bankverbindung mehr Kunden hierzulande überzeugen. Neukunden erhielten seit dieser Woche bei Kontoeröffnung eine deutsche IBAN, teilte das Unternehmen mit. Bestandskunden folgten in den nächsten Monaten. »Damit kommen wir unserem Ziel, Hausbank zu werden, einen großen Schritt näher«, sagte Christoph Kuban, General Manager bei Revolut Deutschland. 

Inzwischen hat Revolut in der Bundesrepublik nach eigenen Angaben zwei Millionen Privatkunden. Bis 2026 soll sich die Zahl auf fünf Millionen mehr als verdoppeln. Langfristig wolle man zu den führenden Online- und Direktbanken hierzulande gehören. 

Probleme bei täglichen Bankgeschäften

Revolut mit Hauptsitz in London hat nach eigenen Angaben mehr als 45 Millionen Kunden weltweit und ist seit 2022 mit einer litauischen Vollbanklizenz in Deutschland tätig. Kunden waren daher bisher mit litauischer IBAN unterwegs, was ein Hindernis bei täglichen Bankgeschäften sein kann - etwa, wenn Behörden, Arbeitgeber oder andere Unternehmen die Revolut-Bankverbindung nicht akzeptierten (»IBAN Diskriminierung«).

Revolut will nun auch sein Produktangebot in Deutschland ausbauen, um als Hausbank attraktiv zu werden. Noch in diesem Herbst will das Unternehmen ein Tagesgeld mit täglicher Verzinsung sowie kostenlose Sparpläne für Indexfonds (ETFs) für die eigene App an den Start bringen. Künftig wolle Revolut hierzulande auch Kreditkarten, Dispokredite und Immobilienfinanzierungen anbieten, hieß es. Bisher gibt es lediglich Debitkarten. 

Harter Wettbewerb um Direktkunden

In Deutschland beschäftigt das Unternehmen mit Niederlassung in Berlin rund 250 Menschen, weltweit sind es über 10.000. Revolut steht unter Aufsicht der Europäischen Zentralbank und der deutschen Finanzaufsicht Bafin. Kundeneinlagen seien weiter bis zu 100.000 Euro durch den litauischen Einlagensicherungsfonds gesichert, hieß es.

Hierzulande steht Revolut in harter Konkurrenz mit anderen Neobanken wie der in Deutschland wesentlichen größeren Smartphone-Bank N26 und dem Online-Broker Trade Republic. Der Markt ist auch bei den etablierten Direktbanken umkämpft: Führende Wettbewerber sind hier die ING Deutschland, die allein auf mehr als neun Millionen Kunden in Deutschland kommt, und die Deutsche Kreditbank (DKB).

 

 

 

© dpa-infocom, dpa:241002-930-249414/1