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Dax gewinnt 1,2 Prozent zum Ende starker Börsenwoche

Der deutsche Aktienmarkt hat nach der Verschnaufpause am Vortag wieder an seinen schwungvollen Jahresauftakt angeknüpft. Als Antrieb erwiesen sich am Freitag ein robuster Jobbericht aus den USA und schwache Konjunkturdaten aus dem US-Dienstleistungssektor, die Zinserhöhungserwartungen mit Blick auf die Notenbank Fed dämpften. Die Stimmung im wichtigen US-Dienstleistungssektor hatte sich im Dezember unerwartet deutlich eingetrübt.

Dax
Der Dax ist der wichtigste Aktienindex in Deutschland. Foto: Fredrik von Erichsen
Der Dax ist der wichtigste Aktienindex in Deutschland.
Foto: Fredrik von Erichsen

Der Leitindex Dax schloss 1,20 Prozent höher bei 14.610,02 Punkten. Die erste Börsenwoche des Jahres brachte damit ein Plus von 4,93 Prozent. Für den MDax der mittelgroßen Unternehmen ging es am Freitag um 1,12 Prozent auf 26.970,10 Punkte nach oben.

»Allen Zinserhöhungen zum Trotz schlägt sich der US-Arbeitsmarkt wacker«, schrieb Chefvolkswirt Thomas Gitzel von der VP Bank in Liechtenstein. Der Arbeitsmarkt sei weiter sehr robust. Er verwies auf die stärker als erwartet gestiegene Beschäftigung im Dezember, wodurch die Arbeitslosenquote auf den tiefsten Stand seit fast drei Jahren fiel. Zugleich stiegen die Löhne weniger deutlich als erwartet. Dies habe Erleichterung mit Blick auf die weitere Inflationsentwicklung mit sich gebracht.

Fresenius auf der Gewinnerseite

Im Dax gewannen die Aktien von Fresenius nach einem positiven Analystenkommentar 1,6 Prozent. Analyst Graham Doyle von der schweizerischen Großbank UBS hob die Chancen der Infusionstochter Kabi und deren strategische Möglichkeiten positiv hervor.

Die Papiere der Deutschen Post bewegten sich kaum vom Fleck und hinkten so dem Markt deutlich hinterher. Bei dem Logistikkonzern stehen aktuell die Tarifforderungen der Gewerkschaft Verdi für Postboten und Paketzusteller im Blick. Verdi fordert 15 Prozent mehr für rund 160 000 Tarifbeschäftigte im Inland. Der Post-Vorstand hält so kräftige Einkommenssteigerungen für »nicht vertretbar«.

Die Aktien von Rheinmetall stiegen im MDax um 3,6 Prozent. Sie profitierten von Schützenpanzer-Lieferungen des Typs Marder an die Ukraine. Zudem wird Rheinmetall als Nachfolger im Dax für Linde gesehen, sobald der Industriegasehersteller und Anlagenbauer hierzulande von der Börse geht. Die im Tagesverlauf vorgelegten vorläufigen Jahreszahlen spielten kaum eine Rolle. Das Unternehmen hatte operativ ein Rekordergebnis eingefahren.

Delivery Hero als Schlusslicht

Mit minus 2,9 Prozent waren die Anteilscheine von Delivery Hero das klare Schlusslicht im Index. Finanzchef Emmanuel Thomassin hatte sich laut einer Mitteilung von Aktien des Online-Essenslieferanten im Wert von etwa 1,4 Millionen Euro getrennt.

Der Eurozonen-Leitindex EuroStoxx 50 stieg um 1,47 Prozent auf 4017,83 Punkte. Der französische Cac 40 legte genauso deutlich zu, während der Londoner FTSE 100 lediglich ein Plus von 0,9 Prozent schaffte. Der US-Leitindex Dow Jones Industrial zog zum europäischen Handelsschluss um knapp 2 Prozent an.

Der Euro profitierte stark von den schwachen Daten aus dem US-Dienstleistungssektor und notierte zuletzt bei 1,0620 US-Dollar. Die Europäische Zentralbank hatte den Referenzkurs zuvor auf 1,0500 (Donnerstag: 1,0601) Dollar festgesetzt. Der Dollar kostete damit 0,9524 (0,9433) Euro.

Am Rentenmarkt stieg die Umlaufrendite von 2,30 Prozent am Vortag auf 2,33 Prozent. Der Rentenindex Rex fiel um 0,12 Prozent auf 125,44 Punkte. Der Bund-Future gewann 0,70 Prozent auf 137,16 Zähler.

© dpa-infocom, dpa:230106-99-123761/7