Auslöser war ein Bericht der russischen Nachrichtenagentur Interfax, wonach der russische Präsident Wladimir Putin gewisse »positive Entwicklungen« in den Gesprächen mit der Ukraine sieht.
Der Dax baute daraufhin seinen Gewinn auf bis zu 3,7 Prozent sprunghaft aus. Im späten Handel bröckelte der deutsche Leitindex aber merklich ab und schloss nur noch mit einem Plus von 1,38 Prozent bei 13.628,11 Punkten. Daraus ergibt sich für den Index ein Wochengewinn von vier Prozent. Seit Jahresbeginn steht aber immer noch ein Kurseinbruch von rund 14 Prozent zu Buche. Der MDax der mittelgroßen Unternehmen gewann am Freitag 1,68 Prozent auf 29.960,19 Punkte.
Auf europäischer Ebene ging es ebenfalls aufwärts. Der Eurozonen-Leitindex EuroStoxx 50 gewann 0,97 Prozent auf 3686,78 Zähler. In den USA legte der Wall-Street-Index Dow Jones Industrial zum Börsenschluss in Europa um rund 0,3 Prozent zu.
Mit Blick auf die Berichtssaison wurde es nach der jüngsten Zahlenflut merklich ruhiger am deutschen Aktienmarkt. Beim Chemiekonzern Lanxess honorierten die Anleger Zahlen und Ausblick mit einem Kursaufschlag von 4,5 Prozent. Damit waren die Aktien größter Gewinner im MDax. Die Kölner erfüllten 2021 trotz hoher Kosten die Gewinnerwartungen am Markt und streben 2022 ein deutliches Ergebniswachstum an. Allerdings sind die Auswirkungen des Ukraine-Kriegs dabei noch nicht berücksichtigt.
Der Flughafenbetreiber Fraport konnte im Februar die Passagierzahlen gegenüber dem lockdowngeprägten Vorjahreszeitraum mehr als verdreifachen. Im Vergleich zum Februar 2019 - also vor Ausbruch der Corona-Pandemie - haben sich die Zahlen aber mehr als halbiert. Die Aktien zogen im MDax um 2,5 Prozent an.
Bei dem im Kleinwerte-Index SDax gelisteten Biotechnologieunternehmen Morphosys konnten sich die Anleger über ein Kursplus von 3,1 Prozent freuen. Morphosys ordnet die Forschung bei seiner US-Tochter Constellation Pharmaceuticals neu und schreibt deshalb knapp eine Viertelmilliarde Euro ab. Am Vortag hatte die Abschreibung den Aktienkurs noch belastet.
Gefragt blieben zudem einige Aktien aus dem Bereich Alternative Energien wie die Siemens-Gamesa-Mutter Siemens Energy und der Solarkonzern SMA Solar: Sie gewannen 4,3 beziehungsweise 6,1 Prozent. Gesprächsthema am Markt bleibt die Energiewende, die durch die Folgen des Krieges in der Ukraine indirekt vorangetrieben wird. Die Europäische Union will die Abhängigkeit von russischem Gas und Öl reduzieren.
Der Euro kostete zuletzt 1,0943 US-Dollar. Die Europäische Zentralbank (EZB) hatte den Referenzkurs am Nachmittag auf 1,0990 Dollar festgesetzt. Am Rentenmarkt stieg die Umlaufrendite von 0,02 Prozent am Vortag auf 0,12 Prozent. Der Rentenindex Rex fiel um 0,53 Prozent auf 141,04 Punkte. Der Bund-Future verlor 0,14 Prozent auf 162,66 Zähler.
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