BERLIN. Der Handelsverband Deutschland (HDE) befürchtet, dass durch die Auswirkungen der Corona-Krise in diesem Jahr noch einmal fast 16.000 Geschäften das Aus droht. Vor allem die innerstädtischen Händler litten auch 2022 noch unter den Nachwirkungen der Pandemie, warnte der HDE-Hauptgeschäftsführer Stefan Genth am Dienstag in Berlin. Besonders belastend für die Händler sei die 2G-Regelung, wonach in großen Teilen des Handels nur Geimpfte und Genesene einkaufen dürfen.
Nach einer aktuellen Umfrage des Verbandes unter 1300 Handelsunternehmen schätzen 46 Prozent der von der 2G-Regelung betroffenen Händler ihre Geschäftslage als schlecht ein. »Diese im Kampf gegen die Pandemie nutzlose Maßnahme muss endlich bundesweit fallen«, forderte Genth. Außerdem machten vielen Händlern die anhaltenden Lieferschwierigkeiten zu schaffen. Massiv betroffen seien davon vor allem Sportartikel, Elektronik und Haushaltswaren.
Wenn die Auswirkungen der Pandemie zeitnah nachlassen und Maßnahmen wie 2G für den Handel zurückgenommen werden, rechnet der HDE für die Branche trotz aller Probleme in diesem Jahr aber insgesamt mit einem Umsatzplus von drei Prozent. Damit würden die Umsätze im Einzelhandel auf mehr als 600 Milliarden Euro steigen. Das Gros des Wachstums dürfte allerdings erneut aus dem Online-Bereich kommen, für den der HDE ein Wachstum von 13,5 Prozent prognostiziert.
© dpa-infocom, dpa:220201-99-927857/2