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Carsharing-Anbieter Oply stellt Dienst in Deutschland ein

Wieder gibt ein Carsharing-Anbieter in Deutschland auf. Doch das Aus für Oply liegt nicht an mangelnder Nachfrage, sondern am »zonenbasierten« Angebot, in das die Investoren derzeit kein Geld stecken wollen.

Carsharing-Anbieter Oply
Ein Fahrzeug des Carsharing-Anbieters Oply: Das Unternehmen stellt seinen Dienst in Deutschland ein. Foto: -/Oply GmbH/dpa
Ein Fahrzeug des Carsharing-Anbieters Oply: Das Unternehmen stellt seinen Dienst in Deutschland ein. Foto: -/Oply GmbH/dpa

Berlin (dpa) - Der Carsharing-Dienst Oply stellt seinen Dienst in Deutschland am 27. Februar ein. Der Anbieter war nach eigenen Angaben mit insgesamt 510 Fahrzeugen in München, Hamburg und Berlin vertreten und hatte mehr als 60.000 Kunden.

Grund für den Rückzug sei eine geplatzte Finanzierung, wie Oply am Dienstag in Berlin mitteilte. »Trotz hoher Kundennachfrage und starkem Wachstum in allen drei Städten ist die für den weiteren Betrieb notwendige Finanzierungsrunde nicht zustande gekommen«, hieß es zur Begründung.

Oply verfolgte einen zonenbasierten Ansatz. Die Fahrzeuge mussten also in dem Gebiet wieder abgestellt werden, in dem sie gemietet wurden. Andere Anbieter wie ShareNow, ein Gemeinschaftsunternehmen von Daimler und BMW, operieren nach dem sogenannten Free-Floating-Prinzip, können also an einer ganz anderen Stelle abgestellt werden.

»Unser zonenbasiertes Carsharing-Angebot passt zwar genau in die Zeit, für Finanzierungen ist es aktuell aber ein schlechtes Momentum«, sagte der Chef der luxemburgischen Muttergesellschaft Oply Mobility, Mauro Mariani. »Im letzten halben Jahr ist die Risikobereitschaft, in neue Mobilität zu investieren, stark gesunken. Trotz diverser Investorengespräche konnte mit keinem Partner eine Einigung erzielt werden.«

Oply war in Deutschland erst im März 2018 in München gestartet. Das Aus der Oply GmbH trifft insgesamt 50 Mitarbeiter in Deutschland und Luxemburg.