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Bundesstiftung sieht große Potenziale beim Energiesparen

Deutschland muss weg von der Abhängigkeit von Erdgas - da ist nicht nur der Ausbau erneuerbarer Energiequellen notwendig, sondern auch Energiesparen. Experten sehen da noch viele Möglichkeiten.

Gaszähler
Ein Gaszähler zeigt den Verbrauch eines Mehrfamilienhauses an. Foto: Marijan Murat
Ein Gaszähler zeigt den Verbrauch eines Mehrfamilienhauses an.
Foto: Marijan Murat

Mit Hilfe moderner Stromnetze, der besseren Dämmung von Altbauten und der Verwendung nachwachsender Rohstoffe am Bau sieht die Bundesstiftung Umwelt (DBU) Chancen zur deutlichen Energieeinsparung in Deutschland.

Neben dem beschleunigten Ausbau der regenerativen Energien aus Wind, Wasser und Sonne müsse es künftig stärker als bisher ums Energiesparen und um Energieeffizienz gehen, sagte DBU-Generalsekretär Alexander Bonde am Montag bei der Online-Jahrespressekonferenz in Osnabrück. Wegen des Angriffskriegs Russlands gegen die Ukraine und der damit verbundenen Folgen für die Energieversorgung habe sich das Problem verschärft. »Wir müssen schneller als geplant handeln«, sagte Bonde.

Anteil erneuerbarer Energie gering

Der Anteil der erneuerbaren Energie am Verbrauch in den Bereichen Strom, Wärme und Verkehr liegt nach Stiftungsangaben derzeit nur bei knapp über 19 Prozent. Deutschland will bis 2030 allein beim Stromanteil einen Anteil von 80 Prozent bei erneuerbarer Energie erreichen. Dieses Ziel lasse sich erreichen, wenn neben besseren Effizienzmaßnahmen auch auf technische Weiterentwicklungen und auf den Einsatz künstlicher Intelligenz gesetzt werde, sagte DBU-Abteilungsleiter Felix Gruber.

Wichtig sei, die vorhandenen Stromnetze in Deutschland mit Hilfe von Digitalisierung so umzubauen, dass sie besser für die dezentrale Erzeugung erneuerbarer Energien geeignet sind. Bislang seien die Netze so konzipiert, dass sie den Strom von relativ wenigen Großkraftwerken zu den Verbrauchern transportieren. Durch den Einsatz von Wind, Wasser und Biogas als Energiequelle müsse das Netz aber schneller in alle Richtungen werden.

Die DBU fördere daher mit dem Projekt »NetzWind« ein Vorhaben, mit dem Energieversorgungsnetze stabilisiert werden. Es solle auch den sogenannten Schwarzstart im Bereich der erneuerbaren Energie ermöglichen, bei dem ein schneller Neustart de Netzes möglich ist. Ein weiteres Förderprojekt der DBU solle die Aerodynamik von Windkraftrotoren verbessern.

Energiesparen bei Gebäuden große Aufgabe

Eine große Aufgabe ist aus Sicht der DBU das Thema Energiesparen bei Gebäuden. Zwei Drittel der Gebäude bundesweit seien vor 1977 gebaut worden, als erstmals per Wärmeschutzverordnung die Dämmung von Dächern, Wänden und Kellerdecken vorgeschrieben wurde. Der Heizwärmebedarf bei Mehrfamilienhäusern könne durch die Sanierung von Gebäudehüllen und der Haustechnik auf ein Zehntel von rund 250 auf 25 Kilowattstunden pro Quadratmeter Wohnfläche und Jahr reduziert werden, sagte DBU-Expertin Sabine Djahanschah. Auch Holz als nachwachsender Rohstoff werde als Baumaterial wichtiger. Die Stiftung fördere daher mit 492.000 Euro in der Hamburger Hafencity den Bau des höchsten Holzhochhauses Deutschlands.

Im vergangenen Jahr stieg die Fördersumme der Deutschen Bundesstiftung Umwelt auf fast 60 Millionen Euro, das Stiftungskapital erhöhte sich ebenfalls um 60 Millionen Euro auf 2,39 Milliarden Euro. Um das Stiftungskapital zu stützen, habe die Stiftung im vergangenen Jahr auch Investitionen in Anleihen zur Finanzierung von nachhaltigen Projekten, sogenannten Green Bonds, erhöht, sagte DBU-Finanzchef Michael Dittrich. Die derzeit hohe Inflation beeinträchtige aber die Kaufkraft des Stiftungskapitals.

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