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Brexit betrifft 460.000 Arbeitsplätze in Deutschland

Nürnberg (dpa) - Rund 460.000 Arbeitsplätze in Deutschland sind mit Exporten nach Großbritannien verbunden - gut 60.000 davon in der Autoindustrie. Das geht aus einer am Dienstag veröffentlichten Studie des Nürnberger Instituts für Arbeitsmarkt- und Berufsforschung (IAB) hervor.

Mini-Produktion in Oxford
Produktion von Mini-Fahrzeugen im Werk in Oxford: Gut 60.000 Arbeitsplätze in der deutschen Autoindustrie sind vom Brexit betroffen. Foto: BMW/BMW AG/dpa
Produktion von Mini-Fahrzeugen im Werk in Oxford: Gut 60.000 Arbeitsplätze in der deutschen Autoindustrie sind vom Brexit betroffen. Foto: BMW/BMW AG/dpa

Großbritannien will Ende Januar aus der EU austreten. »Die Auswirkungen auf die Beschäftigung dürften sich jedoch in engen Grenzen halten«, betonte IAB-Forschungsbereichsleiter Enzo Weber. Der Brexit reduziere die Exporte nicht auf null und könne auch neue Handelschancen für deutsche Betriebe ermöglichen.

Deutschland exportierte 2018 Waren und Dienstleistungen für 109 Milliarden Euro nach Großbritannien, die Importe beliefen sich 63 Milliarden. Neben der Autoindustrie exportieren vor allem Maschinenbauer, Chemie- und Pharmaindustrie viel in das Vereinigte Königreich. In Nordrhein-Westfalen sind laut IAB gut 90.000 Arbeitsplätze mit Ausfuhren in das Vereinigte Königreich verbunden, in Bayern gut 80.000 und in Baden-Württemberg 70.000. Diese Zahlen dürften aber nicht mit potenziellen Verlusten von Arbeitsplätzen gleichgesetzt werden, erklärten die Arbeitsmarktforscher.

Nach einem Brexit Ende Januar bliebe Großbritannien noch ein Jahr, bei Verlängerung sogar noch bis zu drei Jahre lang Mitglied des Binnenmarkts und der Zollunion. In dieser Übergangszeit wollen beide Seiten einen Freihandels- und Partnerschaftsvertrag aushandeln.

IAB Kurzbericht Brexit