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Arbeitslosenzahl auf niedrigstem September-Stand seit 1990

Der Konjunkturmotor stottert, aber der Arbeitsmarkt zeigt sich robust. Die Zahl der Arbeitslosen sinkt weiter. Dennoch sehen viele Experten dunkle Wolken am Horizont.

Arbeitslosigkeit
Laut der neuen Zahlen waren es 22.000 weniger als im September 2018. Foto: Jan Woitas
Laut der neuen Zahlen waren es 22.000 weniger als im September 2018. Foto: Jan Woitas

Nürnberg (dpa) - Die Zahl der Arbeitslosen in Deutschland ist im September saisonbedingt auf 2,234 Millionen gesunken. Das ist der niedrigste September-Stand seit der Wiedervereinigung.

Damit waren 85.000 Männer und Frauen weniger arbeitslos als im August und 22.000 weniger als im September 2018, wie die Bundesagentur für Arbeit mitteilte. Die Arbeitslosenquote sank um 0,2 Prozentpunkte auf 4,9 Prozent.

Vor einem Jahr war die Herbstbelebung auf dem Arbeitsmarkt mit einem  Rückgang im September in Höhe von 94.000 allerdings noch wesentlich deutlicher ausgefallen.

Die Bundesagentur sieht durchaus Anzeichen für die konjunkturelle Schwäche am Arbeitsmarkt. Das Beschäftigungswachstum halte an, verliere aber an Schwung. 

Im August dieses Jahres war die Arbeitslosigkeit  - wie zu dieser Jahreszeit üblich - leicht gestiegen. Vor einem Monat waren noch 2,319 Millionen Männer und Frauen ohne Job, 44.000 Arbeitslose mehr als im Juli. Die Arbeitslosenquote lag im August bei 5,1 Prozent.

Führende deutsche Volkswirte sehen wegen der enormen Risiken - etwa ein ungeregelter Brexit oder die US-Handelspolitik - und wegen der Exportlastigkeit der deutschen Industrie wenig Grund für Optimismus. 

So geht die Allianz davon aus, dass die konjunkturelle Eintrübung keine schnell vorübergehende Erscheinung ist und länger als nur bis zur Jahreswende anhalten wird. Einige Volkswirte erwarten für das dritte Quartal eine technische Rezession in Deutschland - das ist dann gegeben, wenn die Wirtschaftsleistung in zwei Quartalen in Folge sinkt. 

Auch der Vorstandsvorsitzende der Bundesagentur für Arbeit, Detlef Scheele, führte in einem Interview mit dem »Handelsblatt« die konjunkturelle Schwäche vor allem auf Einwirkungen von außen zurück. »Nach unserer Einschätzung, die wir mit unserem Forschungsinstitut IAB teilen, haben wir es noch nicht mit den Vorboten eines schnelleren Strukturwandels und inländischen Konjunkturproblemen zu tun, sondern vor allem mit Problemen, die durch die Trump-Administration und die Verunsicherung im Exportgeschäft ausgelöst werden«, sagte er der Zeitung.