Der Dax sackte um 2,43 Prozent auf 13.427,03 Punkte ab. Im Handelsverlauf war der deutsche Leitindex kurzzeitig unter das Mai-Tief von 13.380,67 Punkten gerutscht. Der MDax der mittelgroßen Werte knickte um 3,57 Prozent auf 27.742,35 Zähler ein.
Am Mittwoch steht die nächste Zinssitzung der US-Notenbank Fed auf der Agenda, bei der weitere geldpolitische Straffungen als ausgemacht gelten. Entscheidend dürfte aber sein, ob die Währungshüter noch stärker aufs Tempo drücken als bisher. Die Fed stemmt sich gegen die sehr hohe Teuerung, die jüngst auf den höchsten Stand seit rund 40 Jahren gestiegen war.
Als zusätzliche Sorge kommen drohende Lockdowns in China hinzu, wo am Wochenende in Peking und Shanghai wegen erneuter Corona-Ausbrüche Massentests durchgeführt wurden. Die Befürchtung ist, dass die Covid-Strategie der Wirtschaft und den globalen Lieferketten weiter schadet.
Weiter abwärts auf das tiefste Niveau seit Anfang 2017 ging es für TAG Immobilien nach einer skeptischen Studie der britischen Investmentbank Barclays. Die Anteilscheine brachen am MDax-Ende um 12,5 Prozent ein. Auch andere Immobilienwerte waren sehr schwach. Die Branche belasten die steigenden Zinsen. Immobilienfinanzierungen werden dadurch teurer.
Aktien aus dem Stahlsektor gaben ebenfalls stärker nach als der Gesamtmarkt. Die Papiere von Salzgitter und Thyssenkrupp verloren bis zu neun Prozent. Händler verwiesen neben den allgemeinen Konjunktursorgen auf die Gefahr von Streiks in der Stahlindustrie.
Für einen positiven Lichtblick in dem trüben Marktumfeld sorgte Brenntag. Der Chemikalienhändler ist nach dem guten Jahresstart weiter in der Erfolgsspur und hob seine Erwartungen an den operativen Gewinn an. Die Geschäfte laufen weiter rund - bereits im ersten Quartal hatte Brenntag Rekordergebnisse präsentiert. Die Anteilscheine schlossen gut drei Prozent im Plus und setzten sich damit unangefochten an die Dax-Spitze.
Der Eurozonen-Leitindex EuroStoxx 50 büßte 2,69 Prozent auf 3502,50 Punkte ein. Verluste in ähnlicher Größenordnung verzeichnete der Pariser Cac 40, während der Londoner FTSE 100 um rund 1,5 Prozent nachgab. In New York fiel das Leitbarometer Dow Jones Industrial zum Börsenschluss in Europa um 2,7 Prozent.
Der Euro stand weiter unter Druck. Zu Wochenbeginn fiel die Gemeinschaftswährung deutlich unter die Marke von 1,05 US-Dollar. Die Europäische Zentralbank setzte den Referenzkurs auf 1,0455 (Freitag: 1,0578) Dollar fest. Der Dollar kostete damit 0,9565 (0,9454) Euro.
Am Rentenmarkt stieg die Umlaufrendite von 1,31 Prozent am Freitag auf 1,47 Prozent. Der Rentenindex Rex fiel um 0,96 Prozent auf 131,79 Punkte. Der Bund-Future verlor zuletzt 1,14 Prozent auf 145,22 Punkte.
© dpa-infocom, dpa:220613-99-643939/7