Als Beleg führt Dudenhöffer den stark gesunkenen Anteil von Diesel-Fahrzeugen an, die der VW-Konzern noch an Privatkunden verkauft. VW habe besonders hohe Abwrackprämien für Alt-Diesel ausgelobt und diese in der Werbung auch stärker betont als andere Hersteller. Bei den Neuwagen griffen die Kunden dann meist zu Benzinern, so dass der Diesel-Anteil bei VW-Privatverkäufen von 33,5 Prozent im Januar 2015 auf 17,1 Prozent im Februar 2018 absackte. Im Gesamtmarkt sank der Diesel-Anteil bei Verkäufen an Privat von 33,4 auf 18,0 Prozent.
»Dass VW nunmehr die Prämien an den Kauf eines neuen Diesel-Fahrzeugs koppelt, belegt die Wirkungslosigkeit der bisherigen Rabatte«, kommentierte Dudenhöffer. VW hatte am Donnerstag seine Umweltprämie verlängert und gleichzeitig an den Kauf eines neuen Diesel-Autos nach Euro6-Norm gekoppelt. Die Stilllegung von rund 170 000 Alt-Dieseln spare jährlich mehr als 2200 Tonnen Stickoxide ein, hatte VW berechnet.
Nach Dudenhöffers Einschätzung sind kommunale Fahrverbote durch die massenhaften Abwrackaktionen aber nicht unwahrscheinlicher geworden. Tatsächlich sei der Dieselbestand um 136 000 auf 15,23 Millionen Autos zu Jahresbeginn angewachsen. Die Flotte enthalte nun zwar deutlich mehr Euro6-Diesel, von denen aber ebenfalls viele Modelle die Stickoxid-Grenzwerte im Realbetrieb nicht einhielten.
Investitionen in Hardware-Nachrüstungen wären aus seiner Sicht sinnvoller gewesen, erklärte Dudenhöffer erneut. Mit zusätzlichen Katalysatoren könnten wichtige Volumen-Modelle in saubere Diesel verwandelt und milliardenschwere Wertverluste des Gebrauchtwagenbestands aufgefangen werden. (dpa)