Aufgrund gestiegener Preise an den Rohstoffmärkten hat Deutschlands größtes Abfallunternehmen Remondis deutlich mehr Geschäft gemacht.
Wie die Firma aus dem nordrhein-westfälischen Lünen auf Anfrage mitteilte, lag der Jahresumsatz 2021 bei 11,5 Milliarden Euro und damit wesentlich höher als ein Jahr zuvor, als der Wert rund 8,2 Milliarden Euro betragen hatte. Der Gewinn wurde nicht bekanntgegeben. Das Familienunternehmen begründete das starke Wachstum mit den höheren Preisen, die man erzielt habe, etwa für Kunststoff-Granulate oder für Altmetalle.
Remondis war lange Zeit auf Einkaufstour, im vergangenen Jahr gab es aber keine großen Akquisitionen. Die Firma ist in allen Stufen der Abfallwirtschaft tätig. Sie hat Müllabfuhren, Sortieranlagen, Recyclingwerke und Kraftwerke. Konkurrenten sind zum Beispiel das Berliner Unternehmen Alba und die Firma Prezero von der Lidl-Mutter Schwarz.
Aus Plastikabfall stellt Remondis sogenannte Regranulate her, die an die Industrie verkauft werden und zur Herstellung neuer Kunststoffprodukte genutzt werden. Auch mit Papier, Glas, Bioabfall und Speisefetten macht Remondis Geschäft. Rund 40.000 Menschen sind für die Firma tätig und damit etwa 2000 mehr als 2020. Am zentralen Standort in Lünen mit dem Lippewerk sind 1400 Menschen beschäftigt.
Für Aufsehen sorgte im Jahr 2018 der Versuch von Remondis, den Grünen Punkt zu übernehmen. Diese Firma ist ein sogenanntes duales System, das die Abholung und Verwertung von Abfall beauftragt und damit an einer wichtigen Schnittstelle der Abfallwirtschaft sitzt. Allerdings erteilte das Bundeskartellamt dem Vorhaben aus Bedenken über negative Folgen für den Wettbewerb eine Abfuhr. Daraufhin sattelte Remondis um und kaufte ein anderes, kleineres duales System, mit dem es inzwischen wieder in dem Nischenmarkt der Abfallorganisation tätig ist.
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