BERLIN. Obdachlosen macht nicht nur Winterkälte zu schaffen - auch Sommerhitze stellt sie vor große Probleme. Dann sind sie auf die Unterstützung von Passanten angewiesen, die ihnen etwa eine Flasche Wasser anbieten.
»Es gibt zwar Anlaufstellen, die versuchen, dass den Menschen genügend Wasser zur Verfügung steht, aber nicht alle sind für sie erreichbar«, sagte die stellvertretende Geschäftsführerin der Bundesarbeitsgemeinschaft Wohnungslosenhilfe, Sabine Bösing, der Deutschen Presse-Agentur in Berlin.
»Wenn man jemanden trifft, der auf der Straße lebt, und merkt, der braucht Hilfe, sollte man hinschauen. Manchmal hilft es, ein Wasser anzubieten, aber im Notfall auch weitere Hilfe zu holen. Das ist etwas, das jeder von uns beitragen kann.«
Bösing betonte: »Wetterextreme sind für Menschen, die keinen Schutz haben, eine besonders große Belastung.« Menschen, die den ganzen Tag draußen unterwegs seien, hätten oft auch gesundheitliche Probleme. »Dann bei der Hitze und wenn sie zu wenig trinken - da macht einfach der Körper schlapp. Das kann zu erheblichen Komplikationen führen.«
Die meisten Wohnungslosen seien sehr offen und freuten sich, wenn sie auf Augenhöhe wahrgenommen würden, sagte Bösing. »Ein Teil der Gesellschaft geht mit offenen Augen durch die Welt und ist bereit, etwas zu geben. Aber das könnten noch mehr sein.«
Sie fügte hinzu: »Was uns natürlich auch wichtig ist, ist, dass Kommunen ihrer Verantwortung nachkommen und zum Beispiel öffentliche Brunnen einrichten, um kostenloses Trinkwasser zur Verfügung zu stellen.« (dpa)