Zwei Tage nach dem Ausbruch eines Waldbrandes unweit von Schloss Neuschwanstein auf österreichischer Seite haben Feuerwehren am Montag noch immer gegen die Flammen gekämpft.
Der Brand sei aber unter Kontrolle, sagte Angelo Schädle, der Kommandant der Feuerwehr Pinswang in Tirol. Die Nachlöscharbeiten würden allerdings wohl bis Dienstag fortgesetzt werden müssen.
Rund 35 Hektar Wald im Bereich Pinswang war von dem Feuer betroffen, wie zuvor bereits ein Sprecher der Landespolizeidirektion Tirol berichtet hatte. Im Schnitt seien abwechselnd rund 150 Einsatzkräfte seit Brandausbruch am Samstag mit dem Löschen beschäftigt. Zudem waren zeitweise fünf Hubschrauber im Einsatz.
Aus der Luft wurde auch am Montag weiter gelöscht. Drei Maschinen seien noch geflogen, erläuterte Schädle. Die Flammen- und Rauchentwicklung habe aber weitgehend gestoppt werden können. »Jetzt sind wir dran, die restlichen Glutnester zu löschen.« Es müssten auch Wurzelstöcke aufgeschnitten werden, um alle Glutnester zu finden. Von bayerischer Seite aus seien die Feuerwehren aus Füssen und Schwangau am Montag zur Unterstützung der Löscharbeiten gekommen.
Die Polizei hat inzwischen Ermittlungen zur Ursache eingeleitet, wie der Polizeisprecher weiter sagte. Zunächst einmal müsse aber der Brand in Pinswang vollständig gelöscht werden, um ordentlich ermitteln zu können.
Die Rauchsäule war am Samstag auch gut von deutscher Seite aus zu sehen, teilte die bayerische Polizei mit. Der Brandort liegt nur wenige Kilometer Luftlinie vom weltbekannten Schloss Neuschwanstein in unwegsamen Gelände.
Höheres Waldbrandrisiko in der Zukunft
Auch in Bayern hatten die Behörden vor wenigen Tagen vor dem erhöhten Risiko von Waldbränden gewarnt. Mehrere Bezirksregierungen hatten im Freistaat deswegen auch Beobachtungsflüge angeordnet. Damit sollen aus der Luft mögliche Wald- und Flächenbrände frühzeitig entdeckt werden.
Der Waldbrandgefahrenindex des Deutschen Wetterdienstes zeigte am Montag für große Teile Ostdeutschlands und einige Teile Bayerns eine hohe oder gar sehr hohe Waldbrandgefahr an. Im Freistaat bestand demnach allerdings insbesondere in Ostbayern, beispielsweise im Bayerischen Wald, das erhöhte Risiko eines Brandes. Für den größten Teil Bayerns wurde das Risiko eher als mittel angegeben.
Das Umweltbundesamt weist darauf hin, dass in den kommenden Jahrzehnten in Deutschland generell mit einem steigenden Waldbrandrisiko gerechnet werden müsse. »Dies liegt im Wesentlichen an erhöhten Temperaturen und rückläufigen Niederschlägen in den Frühjahrs-, Sommer- und Herbstmonaten«, erläutert die Behörde.
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