Logo
Aktuell Panorama

Vor der »Krönung« - Humboldt Forum erhält riesige Krone

Es soll ein kulturelles Aushängeschild mit internationalem Glanz im Herzen Berlins sein. Doch die Kritik am Humboldt Forum reißt nicht ab. Die barocke Schlossfassade wird derweil vervollständigt.

Portalschmuck
Die Krone der Kartusche liegt auf der Ablagefläche eines Transporters. Die Kartusche mit Krone ist rund zwei Millionen Euro teuer. Foto: Hannes P. Albert
Die Krone der Kartusche liegt auf der Ablagefläche eines Transporters. Die Kartusche mit Krone ist rund zwei Millionen Euro teuer.
Foto: Hannes P. Albert

Das Humboldt Forum in Berlin bekommt in seiner umstrittenen Rekonstruktion der barocken Schlossfassade nun auch noch eine riesige Krone. Das zwei mal zwei Meter große, vergoldete Kunststück soll auf einer rund vier Tonnen schweren Kartusche sitzen. Diese wurde heute über dem Eosander-Portal, dem Haupteingang des Kultur- und Ausstellungszentrums, mit Hilfe von Kran und Fassadenkletterern angebracht.

Zwei Millionen allein für die Kartusche mit Krone

Wie die gesamte Fassade des 680 Millionen Euro teuren Baus ist auch die rund zwei Millionen Euro teure Kartusche mit Krone aus privaten Mitteln finanziert worden. Diese Geldbeschaffung hatte dem Humboldt Forum immer wieder negative Schlagzeilen eingebracht. Nach Spenden aus umstrittenen Quellen für eines der zuletzt wichtigsten deutschen Kulturprojekte soll die Herkunft der Mittel deswegen transparenter werden.

Die acht mal acht Meter große Kartusche aus getriebenem Kupfer mit vergoldetem Wappen im Zentrum ist in den vergangenen zwei Jahren in einer Berliner Kunstschmiede während rund 30.000 Arbeitsstunden entstanden. Die Initialen FR im Wappen stehen für Fridericus Rex (König Friedrich), Friedrich I. (1657-1713) war der erste König Preußens. Zum Ensemble gehört auch ein Ordenskreuz am unteren Ende.

Teilweise noch Originalteile

Dieses Teil stammt noch als Original vom Ende des 17. Jahrhunderts umgebauten Stadtschlosses der Hohenzollern. Nach Beschädigungen im Zweiten Weltkrieg war der Bau 1950 in der DDR gesprengt worden. Später wurde auf einem Teil des Platzes der Palast der Republik errichtet, der nach einer umfassenden Asbestsanierung nicht wieder aufgebaut wurde.

© dpa-infocom, dpa:230404-99-210319/2