LOS ANGELES. Ein Schütze, der in Kalifornien vier Menschen tötete, hat nach Angaben der Polizei seine Opfer gekannt.
Nach dem Verbrechen in einem Bürogebäude in der Kleinstadt Orange identifizierten die Ermittler den mutmaßlichen Täter als einen 44-jährigen Mann, der mit den Getöteten eine »persönliche oder geschäftliche Beziehung« hatte.
Stunden zuvor waren bei Schüssen in der US-Hauptstadt Washington zwei Menschen getötet und drei weitere verletzt worden. Es habe sich offenbar um die Eskalation eines Streits zwischen zwei Gruppen gehandelt, sagte Polizeichef Robert Contee. Die Verletzten schwebten nicht in Lebensgefahr.
Bei der Tat in Kalifornien kamen drei Erwachsene und ein neunjähriger Junge ums Leben, eine Frau wurde schwer verletzt. Nach Angaben von Polizeisprecherin Jennifer Amat hatte der Schütze das Eingangstor zu dem Bürokomplex mit einem Kettenschloss abgeriegelt. Beamte gaben Schüsse durch das Gitter ab, um den Täter zu überwältigen. Der Mann wurde nach dem Schusswechsel verletzt in ein Krankenhaus gebracht. Am Tatort fanden die Ermittler eine Waffe und einen Rucksack mit Pfefferspray, Handschellen und Munition.
In dem Gebäudekomplex waren unter anderem eine Familientherapeutin, eine Versicherungsfirma und ein Immobilienmakler untergebracht, berichteten US-Medien.
Das Weiße Haus äußerte sich am Donnerstag bestürzt. Sprecherin Jen Psaki sagte, der Zwischenfall in Kalifornien sei verstörend und ein weiteres Beispiel »sinnloser Waffengewalt«. Er unterstreiche auch die Notwendigkeit strengerer Waffengesetze in den USA. Dort kommt es regelmäßig zu tödlichen Zwischenfällen mit Schusswaffen, die dort leicht zu kaufen sind.
Es war bereits der dritte vergleichbare Vorfall mit mindestens vier Toten in rund zwei Wochen. Am 22. März hatte ein Schütze im Bundesstaat Colorado zehn Menschen in einem Supermarkt getötet. Wenige Tage zuvor waren in drei Massage-Salons in und um Atlanta im US-Bundesstaat Georgia acht Menschen erschossen worden. Nach den Schussattacken ist die politische Debatte über schärfere Gesetzgebung neu aufgeflammt. (dpa)