VOLKMARSEN. Der Mann, der am Montag mit einem Auto in der nordhessischen Stadt Volkmarsen in eine Menschenmenge gefahren ist, war nicht alkoholisiert. Ob er unter Drogeneinfluss gestanden habe, stehe noch nicht fest, sagte ein Sprecher der Generalstaatsanwaltschaft Frankfurt.
Die Zahl der Verletzten bei dem Zwischenfall ist mittlerweile auf mehr als 50 gestiegen. Wie die Polizei am Dienstag in Kassel mitteilte, befinden sich derzeit noch 35 Personen in stationärer Behandlung. Weitere 17 Menschen wurden demnach ambulant behandelt. Die Zahl der verletzten Kinder liege bei 18. Wie stark die Kinder verletzt sind und ob unter den Opfern auch Schwerverletzte sind, konnte eine Polizeisprecherin zunächst nicht sagen.
Zum Motiv des 29 Jahre alten Mannes, der in der nordhessischen Stadt bei einem Rosenmontagszug mit einem Auto in eine Menschenmenge gefahren ist, werde es zunächst keine Angaben geben, sagte ein Sprecher der Generalstaatsanwaltschaft der Deutschen Presse-Agentur. Es werde auch keine Angaben zum Aussageverhalten des Mannes geben. Derzeit gehe um eine Bestandsaufnahme.
Hessens Innenminister Peter Beuth hatte zunächst von etwa 30 Verletzten gesprochen, rund ein Drittel davon Kinder. Der 29-jährige deutsche Staatsbürger, der aus Volkmarsen kommt, wurde festgenommen. Die Generalstaatsanwaltschaft ermittelt wegen eines versuchten Tötungsdelikts.
Noch am späten Montagabend hatte die Polizei vor dem Verbreiten angeblicher Fotos des Täters gewarnt. »Bei der abgebildeten Person handelt es sich definitiv nicht um den Täter«, schrieb die Polizei Nordhessen bei Twitter. »Teilen Sie keine Falschnachrichten!«, hieß es. Dazu stellte sie ein Bild, auf dem mehrere Menschen zu sehen sind, die neben einem Auto stehen. Ihre Gesichter wurden unkenntlich gemacht. Es würden derzeit Fotos kursieren, die angeblich die Festnahme des Täters zeigen sollen, hieß es in dem Tweet.
Eine Absage der Karnevalsumzüge in ganz Hessen war am Dienstagmorgen noch offen. Die Sicherheitsexperten des Landeskriminalamtes werden in Absprache mit den Veranstaltern zeitnah eine Entscheidung treffen, wie ein Sprecher des hessischen Innenministeriums sagte.
In Nordrhein-Westfalen gibt es weiterhin keine landesweite Absage von Karnevalsumzügen am Veilchendienstag. Etwa der große Zug in Mönchengladbach solle stattfinden, sagte eine Polizeisprecherin. Das Sicherheitskonzept solle nochmals angeschaut werden, aber: »Wir machen unseren Karneval«, betonte sie.