Berlin (dpa) - Ein Mann ist in Berlin am hellichten Tag auf der Straße erschossen worden. Der Mord geschah am Freitagmittag in einem kleinen Park im Stadtteil Moabit in Berlin-Mitte nahe der Spree.
Noch am Nachmittag wurde ein Verdächtiger gefasst, wie die Staatsanwalt mitteilte. Die Polizei sprach von einem Radfahrer, der unter Verdacht steht. Zeugen hatten etwas gesehen und die Polizei alarmiert.
Am Abend sollen Taucher der Polizei nach Informationen der Deutschen Presse-Agentur die Tatwaffe, eine Pistole, am Holsteiner Ufer in der Spree gefunden haben. Das ist nur einige hundert Meter vom Tatort entfernt. Auch das Fahrrad soll dort gefunden worden sein. Den Informationen zufolge soll der Täter das Opfer in den Kopf geschossen haben. Nach einem »Bild«-Bericht soll der Tote ein islamistischer Gefährder aus Tschetschenien gewesen sein.
Die »Berliner Morgenpost« beschrieb die Tat gestützt auf die Aussage einer Zeugin als regelrechte »Hinrichtung«. Demnach sagte die Zeugin, der Täter habe sich dem Opfer von hinten auf dem Fahrrad genähert. Aus wenigen Metern Entfernung habe er geschossen. Als das Opfer auf dem Boden gelegen habe, habe der Täter ein zweites Mal geschossen und sei danach mit dem Rad geflohen.
Der Sprecher der Staatsanwaltschaft, Martin Steltner, bestätigte am Abend keine Details, sondern verwies auf einen Tweet. Dort hieß es: »Weitere Einzelheiten können im Hinblick auf die andauernde Tatortarbeit und die weiteren Ermittlungen, auch zur Identität des Getöteten, derzeit nicht veröffentlicht werden.«
Die Polizei war mit zahlreichen uniformierten Beamten und vielen Spezialisten der Mordkommission am Tatort. Sie sperrten den Tatort mit rot-weißem Flatterband ab und schirmten die Leiche in einem blauen Zelt ab. Von außen war zu sehen, wie ein Ermittler in einem weißen Schutzanzug offensichtlich Spuren untersuchte. Laut Staatsanwaltschaft seien Tatspuren am Körper sowie an der Kleidung entdeckt worden.
Oberstaatsanwaltschaft Ralph Knispel, der unter anderem auch im Bereich der Clan-Kriminalität ermittelt, eilte an den Tatort. Laut Staatsanwaltschafts-Sprecher Steltner war Knispel als Bereitschafts-Staatsanwalt am Freitag zuständig. »Das war ein ganz normaler Vorgang.«
Knispel sagte, das Opfer sei vor seiner Ermordung durch den Park gelaufen. Laut Staatsanwaltschaft war die Identität des Toten unklar. Noch am Freitag sollte vor Ort eine erste Leichenschau erfolgen. Danach solle dann mit einer Obduktion die Todesursache zweifelsfrei festgestellt werden, hieß es.