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Suchhund schlägt an: Lebenszeichen unter Trümmern von Beirut

Einen Monat nach der verheerenden Explosion sind die Scherben auf der Straße aufgefegt. Doch die bleibenden Schäden sind gewaltig und die Wunden tief. An ein normales Leben ist für viele Beirutis noch lange nicht zu denken.

Nach der schweren Explosion in Beirut
Libanesische und chilenische Rettungskräfte suchen in den Trümmern eines eingestürzten Gebäudes, nachdem sie Signale erhalten haben, dass es einen Überlebenden geben könnte. Foto: Hussein Malla/AP/dpa
Libanesische und chilenische Rettungskräfte suchen in den Trümmern eines eingestürzten Gebäudes, nachdem sie Signale erhalten haben, dass es einen Überlebenden geben könnte. Foto: Hussein Malla/AP/dpa

BEIRUT. Einen Monat nach der verheerenden Explosion in der libanesischen Hauptstadt Beirut haben Rettungshelfer die Suche nach einem möglichen Überlebenden fortgesetzt.

Mit Schaufeln und Händen versuchten sie am Freitag, vorsichtig die Trümmer eines eingestürzten Hauses zu entfernen, wie Live-Übertragungen zeigten. Auch ein Kran kam zum Einsatz. Der libanesische Sender MTV meldete, ein chilenisches Rettungsteam habe erneut ein mögliches Lebenszeichen ausgemacht, es sei jedoch schwächer als am Vortag gewesen.

»Wir hoffen auf ein Wunder«, sagte eine Frau, die in der Nachbarschaft lebt und die Rettungsarbeiten verfolgte. Journalisten und andere Beobachter wurden gebeten, ihre Mobiltelefone auszuschalten, damit ein Ortungsgerät des chilenischen Rettungsteams »Topos« (Maulwürfe) nicht gestört wird. Das Team war vor einigen Tagen in Beirut eingetroffen, um nach Überlebenden zu suchen.

Die Rettungsarbeiten an dem eingestürzten Haus hatten am Donnerstag begonnen, nachdem die chilenischen Rettungshelfer und ihr Suchhund Hinweise auf einen möglichen Überlebenden entdeckt hatten. Einem leitenden Mitarbeiter der libanesischen Feuerwehr zufolge handelt es sich um eine Person, die atmet. Die Rettungsarbeiten wurden am späten Abend ausgesetzt, als das einst dreistöckige Haus weiter einzustürzen drohte.

»Ich weiß nicht, wie lange es dauern wird«, sagte Francisco Lermanda vom Rettungsteam »Topos« dem Fernsehsender CNN Español. »Die Platten sind sehr dick, der Zement ist sehr hart, die Armierung ist sehr groß. Wir können keine Maschinen dorthin bringen. Wir dürfen nichts tun, was das Leben der möglichen Person in Gefahr bringen kann. Deshalb handelt es sich um eine sehr langsame, technische Arbeit.«

Bei der Explosionskatastrophe am 4. August waren mindestens 190 Menschen ums Leben gekommen und mehr als 6000 verletzt worden. Der Hafen und große Teile der umliegenden Wohngebiete wurden massiv zerstört. Bis zuletzt wurden nach Angaben des libanesischen Gesundheitsministeriums noch sieben Menschen vermisst. (dpa)