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So geht es Schuhbeck nach dem Urteilsspruch

Es sind harte Zeiten für Alfons Schuhbeck: Erst das Strafverfahren wegen Steuerhinterziehung und nun die Verurteilung zu einer Haftstrafe. Doch an einem Ort kommt der Star-Koch zur Ruhe.

Prozess gegen Schuhbeck
Alfons Schuhbeck verlässt in einer Prozesspause den Gerichtssaal im Landgericht München I. Foto: Matthias Balk
Alfons Schuhbeck verlässt in einer Prozesspause den Gerichtssaal im Landgericht München I.
Foto: Matthias Balk

Star-Koch Alfons Schuhbeck hat nach seiner Verurteilung zu einer Freiheitsstrafe wegen Steuerhinterziehung Ablenkung am Herd gesucht. »Nach dem Prozesstag ist er in die Küche der Tiroler Stuben gegangen. Kochen«, hieß es am Freitag aus dem Umfeld des 73-Jährigen. Die Verhandlung und das Urteil hätten ihn recht mitgenommen. »Positiv ist, dass er sehr viel Zuspruch aus seinem Umfeld über Nachrichten erhielt.«

Das Urteil ist noch nicht rechtskräftig

Das Landgericht München I hatte am Donnerstag eine Freiheitsstrafe von drei Jahren und zwei Monaten verhängt. Rund 2,3 Millionen Euro hatte der prominente Koch nach Ansicht des Gerichts am Fiskus vorbeigeschleust. Die einjährige Haftstrafe seines Mitangeklagten wegen Beihilfe wurde zur Bewährung ausgesetzt.

Ob Schuhbeck tatsächlich ins Gefängnis muss, steht noch nicht fest, da das Urteil noch nicht rechtskräftig ist. Eine finale Entscheidung über mögliche Rechtsmittel haben seine Verteidiger nach eigenen Angaben derzeit noch nicht getroffen. Sollte er in Haft kommen, wäre grundsätzlich ein Vollzug in der Justizvollzugsanstalt in Landsberg vorgesehen, sagte ein Sprecher des Landgerichts München I. Abweichungen vom Vollzugsplan seien aber möglich.

Einige Folgen bekommt Schuhbeck aber bereits jetzt zu spüren. Die Dinnershow im Spiegelzelt kommt ohne den prominenten Gastronom aus, der schon Stars wie Queen Elizabeth II., Charlie Chaplin oder die Spieler des FC Bayern bekochte. Statt "Schuhbecks teatro" laute der Name künftig nur noch "teatro", teilte das Unternehmen in München mit. Aber: "Das gegenwärtige Menü von Alfons Schuhbeck wird vorerst weiterhin den Gästen serviert.

Kochsendungen auf Eis gelegt

Auch Schuhbecks Karriere als Fernsehkoch ruht fürs Erste. Nach dem Bayerischen Rundfunk (BR) wird er auch im ZDF zunächst nicht mehr in der Show »Die Küchenschlacht« auftreten. »Wir sehen auch bis auf Weiteres keinen Einsatz von Alfons Schuhbeck in unseren Sendungen«, teilte das ZDF am Freitag auf Anfrage mit. Für die Aufzeichnung der neuen Ausgaben habe man bereits berücksichtigt, dass er nicht zum Einsatz kommen werde. Auch auf der Internet-Seite ist der Gastronom nicht mehr unter den beteiligten Spitzenköchen zu finden.

Der BR hatte nach einem Geständnis des Star-Kochs Mitte Oktober dessen Kochsendungen aus dem Programm genommen. Auch neue Folgen von »Schuhbecks Küchenkabarett«, die eigentlich am 20. November starten sollten, wurden gestrichen. Neue Produktionen seien nicht geplant. In der Mediathek sind aber noch die alten Folgen zu finden, in denen Schuhbeck an der Seite der Kabarettistin Monika Gruber Genüsse zaubert und ganz in seinem Element ist.

Gruber steht auch sonst hinter ihm: »Ich habe Alfons bereits versichert, dass mein Verständnis von Freundschaft sowohl gute als auch schlechte Zeiten einschließt. Ich werde immer für Alfons da sein, wenn er mich braucht«, sagte sie kürzlich der »Bild«-Zeitung. Doch das halten offenbar nicht alle so. »Viele von Alfons’ Freunden und Prominenten haben sich jahrelang gratis bei ihm durchgefressen – und wenden sich nun ab. Das macht mich stinksauer«, merkte die Schauspielerin und Kabarettistin an.

© dpa-infocom, dpa:221028-99-297457/4