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Serie mysteriöser Paketexplosionen erschüttert Texas

Im US-Staat Texas ist die Serie von Paketexplosionen auch am Dienstag nicht abgerissen.

Paket explodiert in Texas
Texas Troopers leiten den Verkehr nach einer erneuten Explosion um. Foto: Eric Gay/AP
Texas Troopers leiten den Verkehr nach einer erneuten Explosion um. Foto: Eric Gay/AP

Austin. Im Kurierunternehmen FedEx in der Kleinstadt Schertz ging um 0.25 Uhr Ortszeit ein Paket auf einem Förderband in die Luft, wie die Polizei mitteilte.

Am Abend wurde aus der Nähe von Austin eine weitere Explosion gemeldet - diesmal in einem Second-Hand-Laden, dessen Erlöse wohltätigen Zwecke zugute kommen. Nach ersten Erkenntnissen gab es nur Leichtverletzte. Bei FedEx in der Nähe des Flughafens von Austin wurde derweil noch ein weiteres Paket entdeckt, das einen Sprengsatz enthielt. Es konnte dem FBI zufolge rechtzeitig unschädlich gemacht werden.

Insgesamt kam es nach Behördenangaben seit Monatsbeginn inzwischen zu sechs Explosionen. Schertz liegt nahe San Antonio, eine gute Autostunde von Austin entfernt. Dort waren bei der Bombenserie zwei Menschen getötet und vier verletzt worden.

Die Ermittler in Schertz erklärten am Vormittag auf einer Pressekonferenz, nach der Explosion sei eine Mitarbeiterin im Krankenhaus behandelt worden, weil sie über Geräusche in den Ohren geklagt habe. Sie sei bereits wieder entlassen worden.

Wohin das Paket adressiert war, wollte die Polizei nicht sagen. Der Polizeichef der Stadt, Michael Hansen, erklärte, das FedEx-Kurierzentrum sei nicht das Ziel der Paketbombe gewesen. Lokale Medien hatten zuvor berichtet, das Paket sei in Austin aufgegeben worden und an einen Adressaten in Austin unterwegs gewesen.

Die Zeitung »Austin American-Statesman« zitierte eine FBI-Sprecherin mit den Worten, man untersuche den Vorfall in Zusammenhang mit der laufenden Ermittlung in der Großstadt. Die Sender Fox San Antonio und KSAT-TV berichteten unter Berufung auf Ermittler, das Paket in Schertz habe Nägel und kleine Metallteile enthalten. Die Polizei wollte dies auf der Pressekonferenz nicht bestätigen.

Am Dienstagmorgen wurde in einer anderen FedEx-Niederlassung nahe dem Flughafen von Austin ein weiteres verdächtiges Paket entdeckt. Die Polizei untersuchte den Vorfall, wie die Behörde auf Twitter mitteilte.

Im März waren in Austin drei Paketbomben hochgegangen. Sie töteten zwei Menschen, zwei wurden schwer verletzt. In der Nacht zu Montag explodierte eine vierte Bombe. Sie wurde in einem Wohnviertel am Straßenrand abgelegt und von zwei Männern ausgelöst, die dort ihre Fahrräder entlang schoben. Beide wurden verletzt.

Die Polizei hatte nach dieser Tat mit einem Stolperdraht von einem deutlich höheren Level der Bedrohung gesprochen. Die Ermittler sahen einen Zusammenhang zwischen den ersten vier Bomben und sprachen von einem Serientäter. Für Hinweise sind insgesamt 115 000 Dollar Belohnung ausgesetzt.

Die Polizei hat nach eigenen Angaben bisher keine Erkenntnisse über Hintergründe der Taten oder ein Motiv. In einem ungewöhnlichen Schritt rief sie den oder die Täter öffentlich dazu auf, Kontakt aufzunehmen. US-Präsident Donald Trump sagte, man müsse den oder die Täter so schnell wie möglich finden. Wer so etwas tue, sei krank.

Nach den ersten drei Bomben hatten die Ermittler unter anderem ein rassistisches Motiv vermutet, weil die Opfer Afroamerikaner und eine Frau hispanischen Ursprungs waren. Die vierte Bombe passte aber nicht in dieses Muster, weil sie anders als die Pakete nicht genau adressiert war und jeden hätte treffen können.

Austin ist die Hauptstadt des Bundesstaates Texas und hat etwa 800 000 Einwohner.