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Seilbahn-Experten schließen Unglück wie in Italien aus

Am Sonntag riss in Norditalien das Zugseil einer Seilbahn und eine Gondel stürzte Hunderte Meter in die Tiefe. Nach Ansicht von Experten kann das ohne äußere Einwirkung nicht passieren.

Seilbahnunglück in Italien
Die Abfahrtsstation der Seilbahn von Stresa nach Mottarone. Foto: Antonio Calanni/AP/dpa
Die Abfahrtsstation der Seilbahn von Stresa nach Mottarone. Foto: Antonio Calanni/AP/dpa

SALZBURG. Ein Seilbahnunglück wie in Italien ist nach Überzeugung von Experten in Österreich nicht vorstellbar. Den Riss eines Zugseils ohne äußere Einwirkung schloss Christian Felder, Vorsitzender des Technikerkomitees beim Fachverband Seilbahnen, heute am Rande eines Pressegesprächs aus.

Auch eine absichtliche Abschaltung eines Sicherheitssystems könne in Österreich nicht passieren, sagte er. Das Land habe nicht nur eines der strengsten Seilbahngesetze weltweit mit regelmäßigen Kontrollen, sondern verfüge auch gut ausgebildetes Personal.

Tägliche Überprüfungen vor Betrieb

»Sicherheit ist die oberste Prämisse. Erst dann kommt die Wirtschaftlichkeit.« Das beginne bei den täglichen Überprüfungen vor, während und nach dem Betrieb und gehe weiter bis zu den jährlichen Hauptrevisionen, so Felber. Dazu fänden alle paar Jahre genaue Materialkontrollen statt. Alle Überprüfungen werden dokumentiert und von den Behörden kontrolliert. Die 253 Seilbahnunternehmen in Österreich betreiben mehr als 1100 Seilbahnlagen.

In der norditalienischen Region Piemont waren am Sonntag beim Absturz einer Gondel westlich des Lago Maggiore insgesamt 14 Menschen ums Leben gekommen, nur ein kleiner Junge überlebte. Die Unglücksursache war zunächst unklar. Ermittler vermuten, dass ein Mechanismus an der Gondel, der die Notbremse auslösen sollte, falls das Seil reißt, deaktiviert worden war. Die Staatsanwaltschaft ermittelt unter anderem wegen fahrlässiger Tötung. (dpa)