Kurz vor dem Start der Badesaison fehlt es nach Angaben des Bundesverbands Deutscher Schwimmmeister vielerorts an ausgebildeten Bademeisterinnen und Bademeistern.
»Dies kann im schlimmsten Fall dazu führen, dass Bäder zugemacht werden«, sagte Verbandspräsident Peter Harzheim. Der Fachkräftemangel in den Bädern der Republik sei deshalb aktueller denn je.
Harzheims Schätzungen zufolge hat sich die Zahl der fehlenden Fachkräfte in den vergangenen Jahren nochmals erhöht, da viel Personal aus den geburtenstarken Jahrgängen nun in Rente gehe. Der dadurch entstandene Fachkräftemangel könne mit den derzeitigen Zahlen von Auszubildenden nicht ausgeglichen werden. »Wir haben zwar eine steigende Tendenz bei den Ausbildungsverträgen bundesweit, aber dieser Fachkräftemangel kann nicht aufgehoben werden durch die jetzt anstehenden Prüfungen«, sagt Harzheim.
Nur knapp 160 Prüflinge in NRW
Es sei »in frühen Jahren schon geschludert worden, weil die Bezahlung nicht wertschätzend gegenüber dem Beruf vollzogen wird«. In Nordrhein-Westfalen, dem Bundesland, in dem nach Angaben des Verbands die meisten Hallenbäder in Deutschland zu finden sind, gäbe es diesen Sommer nur knapp 160 Prüflinge. Harzheim geht davon aus, dass sich der Fachkräftemangel noch eine Weile hinziehen wird.
Der Landesverbandssprecher der Deutschen Lebens-Rettungs-Gesellschaft (DLRG) in Brandenburg, Daniel Keip, bekräftigte die Forderung nach mehr Personal. In den letzten zwei Jahren habe man aufgrund der Corona-Pandemie die Ausbildungsmöglichkeiten zurückgefahren, »weil die Schwimmbäder schlicht und ergreifend zu waren«. Dies habe zu einem erheblichen Nachholbedarf an Ausbildungen von Schwimmmeisterinnen und Schwimmmeistern geführt, sagte Keip. Demzufolge sei jeder Ehrenamtler herzlich willkommen.
Bundesverbandes Deutscher Schwimmmeister e.V.
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