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Prinzessin Latifa geht es eigenen Angaben nach gut

Die einst mutmaßlich von ihrer Familie entführte Prinzessin hat sich mit der UN-Menschenrechtskommissarin Michelle Bachelet in Paris getroffen. Latifa stellt dabei einiges klar - doch Zweifel bleiben.

Prinzessin Latifa
Prinzessin Latifa (2021). Foto: #FreeLatifa campaign – Tiina Jauhiainen
Prinzessin Latifa (2021).
Foto: #FreeLatifa campaign – Tiina Jauhiainen

Die einst mutmaßlich von ihrer Familie entführte Prinzessin Latifa aus Dubai ist eigenen Angaben zufolge wohlauf.

Bei einem Treffen mit der UN-Menschenrechtskommissarin Michelle Bachelet in Paris habe die Frau allerdings den Wunsch geäußert, dass ihre Privatsphäre respektiert werde, teilte die UN mit. Die Vereinten Nationen hatten lange auf ein Treffen mit der Scheicha gepocht. Dies habe nun auf Wunsch Latifas stattgefunden. Wann die Begegnung war, teilte die UN nicht mit.

Latifa ist eine Tochter von Scheich Mohammed bin Raschid al-Maktum, Emir von Dubai und Ministerpräsident der Vereinigten Arabischen Emirate. Bei einem Fluchtversuch soll sie 2018 gewaltsam nach Dubai zurückgebracht worden sein. In Video-Botschaften sagte die Prinzessin später, sie werde in einer Villa wie in einem Gefängnis festgehalten. Die Herrscherfamilie Dubais erklärte dagegen, Latifa werde von ihrer Familie und medizinischem Personal betreut.

Im vergangenen Sommer tauchten dann mehrere Fotos der Prinzessin auf, die sie in Europa zeigten. Ihre Unterstützer beendeten daraufhin eine Befreiungskampagne für die Prinzessin. Latifa selbst äußerte sich damals aber nicht selbst zu ihrer Lage, was Zweifel an der Darstellung ihres Lebens in Freiheit und Selbstbestimmung schürte.

Auch die ehemalige irische Präsidentin Mary Robinson war einst über die Lage der Prinzessin getäuscht worden. Bei einer Begegnung in Dubai sei ihr glaubhaft gemacht worden, dass Latifa eine bipolare Störung habe. Später bereute Robinson, die zeitweise auch Hohe Kommissarin der UN für Menschenrechte war, ihre Aussage - und auch, nicht wachsamer für Latifas Situation gewesen zu sein.

Es bleiben Zweifel

»Latifa möchte klarstellen, dass sie lebt, wie sie will, dass sie reist, wie sie will, dass es ihr vollkommen gut geht und dass sie möchte, dass die Medien ihr erlauben, in Frieden zu leben«, meldete kürzlich auch Sky News unter Berufung auf eine Erklärung, die dem britischen Sender im Namen der Prinzessin vorgelegt worden sein soll. Zweifel bleiben aber weiter. Der Chef der Menschenrechtsorganisation Human Rights Watch, Kenneth Roth, spekuliert dem Bericht zufolge etwa darüber, ob Latifa möglicherweise unter Druck gesetzt worden sei, um sich mit Bachelet zu treffen.

© dpa-infocom, dpa:220219-99-202951/3